Betritt man das Haus Riensberg auf dem Grundstück des Focke Museums, sieht man als erstes doppelte Gemälde. Hier hängen originale Werke direkt neben nachgeahmten. In dem gelb gestrichenen Haus findet ab sofort eine Ausstellung statt, die von einer generationenübergreifenden Gruppe auf die Beine gestellt wurde.
Nachhaltige Kunst aus Glas und PET
Im Rahmen des Quartier-Projekts „Enter!Focke“ haben sich mehr als 200 Kinder und Jugendliche, Senioren, Künstler und Pädagogen mit Exponaten des Bremer Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte auseinandergesetzt und sich von diesen zu eigenen Arbeiten anregen lassen. Inspiriert wurden sie von verschiedenen Kunsthandwerken, Möbeln, Porträts und historischem Spielzeug.
„Die Kita- und Seniorengruppe hat in einem ihrer Werke Gläser und PET-Flaschen kombiniert und so billiges Wegwerfmaterial verwendet um hochwertige Originale Gläser nachzuahmen“, sagt Reiner Will, ein Künstler, der eine der Werkstätten leitete. Die Vorbilder sind unterschiedliche Gläser aus verschiedenen Epochen.
Was die Kinder begeistert
Die generationenübergreifende Gruppe stammt aus den Bremer Stadtteilen Hastedt, Huchting, Mitte, Neue Vahr, Sebaldsbrück und aus dem Schweizer Viertel. Viele der jungen Teilnehmer haben einen Migrationshintergrund. „Die Kinder sind während des Rundgangs im Focke-Museum sehr aufmerksam gewesen“, sagt Katrin Rickerts, Verwantwortliche für Bildung und Vermittlung im Focke-Museum. „Besonders fasziniert waren sie von Kinderportraits. Es kamen Fragen über abgebildete Familienwappen aber auch welche, über die man als Erwachser sich weniger Gedanken macht, wie die Geschlechter und Kleidung der abgebildeten Kinder“, so Rickerts.
Ein anderes Beispiel sind Keramikwerke, welche die Gruppe mithilfe einer Expertin anfertigte. Diese sind im Raum für Art Deco ausgestellt. Die Keramiken enthalten Ornamente mit floralen Elementen. Die Stücke der Kinder stehen hier wieder neben den Originalen. „Eine Keramikerin hat Gipsformen angefertigt und dann die Abbildungen mit den Kindern vervielfältigt“, so Rickerts.
Ausstellung läuft bis Mitte April
Gefördert wird das Projekt durch den Senator für Kultur, die Start-Jugend-Kunst-Stiftung Bremen, das Programm Wohnen in Nachbarschaften (WIN), den Beiräten Mitte und Östliche Vorstadt, der Heinz & Ilse Bühnen Stiftung, der Gewoba sowie der KPMG.
Die Exponate der Kinder-, Jugend- und Seniorengruppe werden in einer Ausstellung bis zum 16. April präsentiert.
Mehr Infos unter focke-museum.de/was-ist-los/enter/.