Die gestiegenen Lebenshaltungskosten sind ein Grund für ein überzogenes Konto und die Nutzung von Überziehungskrediten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbands der Verbraucherzentrale.
Demnach habe etwa jeder siebte Verbraucher einen Dispokredit genutzt – knapp die Hälfte gab als Grund dafür die gestiegenen Lebenshaltungskosten an. 1.002 Personen ab 18 Jahre wurden befragt: Neun Prozent sehen sich nicht in der Lage, die gestiegenen Lebenshaltungskosten auf Dauer tragen zu können.
Hilfe bei der Verbraucherzentrale
Auch in Bremen wenden sich Menschen, denen die Ausgaben über den Kopf wachsen, an die Verbraucherzentrale. „Wir bieten nicht nur Informationen, Haushaltsbücher, oder Checklisten an, sondern klären auch am Telefon, wo eine persönliche Beratung helfen könnte“, sagt Thomas Mai von der Bremer Verbraucherzentrale. „Wenn die Schulden erst mal über den Kopf wachsen, verweisen wir auch an Schuldnerberatungsstellen.“
Für die unterschiedlichen Anfragen, vom Auflösen von Verträgen bis zu finanziellen Hilfen, kämen unterschiedliche Berater der Verbraucherzentrale in Frage.
Banken bestätigen Studie nicht
Die Bremische Volksbank kann die Studie so nicht bestätigen. „Allerdings machen wir nach jedem Rechnungsabschluss ein Beratungsangebot, dass zum Beispiel eine Kontoumschuldung in ein zinsgünstigeres Kleindarlehen besprochen werden kann, “, erklärt Thomas Trenz, Prokurist der Volksbank. Dies sei für Fälle, in denen das Konto dauerhaft oder erheblich überzogen wird.
Auch bei der Commerzbank sind die Inanspruchnahmen der Dispo-Linien sowie die Kontoüberziehungen in den letzten zwölf Monaten gleich geblieben. „Da der Dispo-Kredit nur für eine kurzfristige Inanspruchnahmen sinnvoll ist, sprechen wir Kunden in anderen Fällen in einer Beratung auch aktiv auf die Möglichkeit einer Umschuldung in ein zinsgünstigeres Produkt an“, erklärt Sprecher Matthias Kretschmer.
Notgroschen angebrochen
Die Sparkasse Bremen stellt fest, dass sich das Sparverhalten der Kunden ändert. „Die Sparrate wird kleiner und der in den Vorjahren angesparte ‚Notgroschen‘ wird angebrochen“, sagt Sprecherin Elke Heussler. Die Sparkasse empfiehlt die Nutzung des kostenlosen Finanzplaners im Online-Banking oder die Führung eines Haushaltsbuches.