Visapflicht und mehr: Das vorübergehende Verlassen der Erdbebengebieten entpuppt sich als schwierig. Sowohl türkische als auch syrische Staatsbürger müssen für den Verwandtenbesuch in Deutschland diverse Auflagen erfüllen. Symbolfoto: Ahmad Ardity auf Pixabay Visapflicht und mehr: Das vorübergehende Verlassen der Erdbebengebieten entpuppt sich als schwierig. Sowohl türkische als auch syrische Staatsbürger müssen für den Verwandtenbesuch in Deutschland diverse Auflagen erfüllen. Symbolfoto: Ahmad Ardity auf Pixabay
Einreise

Zu viel Bürokratie für Erdbebenopfer

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Wie man Verwandte nach Bremen holen kann und welche Auflagen erfüllt werden müssen

Erdbebenopfer aus der Türkei und aus Syrien sollen für drei Monate bei Verwandten in Deutschland unterkommen können,

Der Ablauf ist allerdings sehr bürokratisch. Auch nach der Katastrophe gilt nämlich, dass türkische und syrische Staatsangehörige für eine Einreise ein gültiges Visum benötigen.

Für türkische Angehörige hat das Auswärtige Amt die Regeln vereinfachen wollen: Zehn Dokumente müssen betroffene Menschen vorlegen, beispielsweise ein Nachweis des Wohnsitzes im Erdbebengebiet, ein Nachweis der Verwandtschaft und ein gültiger Pass.

Die deutsche Vertretung in der Türkei weist darauf hin, dass es für Termine derzeit längere Wartezeiten im Generalkonsulat Izmir und der Botschaft Ankara gibt.

„Schwierig ist, dass Verwandte in Deutschland garantieren müssen, die Kosten der Leute zu tragen, die sie aufnehmen“, sagt Bernd Schneider, Sprecher des Bremer Sozialressorts. Das beinhaltet auch Kosten für die Rückführung ins Heimatland, Verpflegung bis Krankenbehandlungen.

„Wer mehrere Verwandte holen möchte, stößt da schnell an seine finanziellen Grenzen“, kritisiert Schneider. Monatlich wird mit einem Betrag pro Gast von 300 Euro und bei Kindern unter 18 Jahren von 200 Euro gerechnet. Diese sogenannte Verpflichtungserklärung gibt es bei den örtlichen Ausländerbehörden. In Bremen wurden laut Schätzungen des Innenressorts bereits etwa 150 dieser Erklärungen eingereicht.

Was für Betroffene in der Türkei schon schwer ist, das ist für die Menschen in Syrien eigentlich unmöglich. Die deutsche Botschaft in Damaskus ist geschlossen. Syrische Antragstellende sollen sich an die umliegenden deutschen Vertretungen, zum Bespiel die Botschaft in Beirut oder an das Generalkonsulat in Istanbul wenden.
Schätzungen, wie viele Menschen in Bremen ankommen werden, gibt es laut Schneider keine.

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