Viele Jakobswege führen nach Santiago de Compostella. Selbst an Bremen führt mit der Via Baltica einer vorbei. Dieser Streckenabschnitt im deutschen Jakobswegenetz beginnt auf der Ostseeinsel Usedom, streift die Hansestadt und endet in Osnabrück. Insgesamt durchstreifen weit über 30 Pilgerwege Deutschland.
Ob in Deutschland, der Schweiz, Italien oder in Spanien – auf Jakobswegen zu wandern ist nichts Neues, auch beim Nachbarn Frankreich. Dort gibt es noch die verborgenen Abschnitte, die nicht so ausgetreten sind und zu unentdeckten Schönheiten führen.
Bestes Beispiel: der Fernwanderweg GR 78, der über 594 Kilometer von Capestang im Hérault bis Saint-Jean-Pied-de-Port im Departement Pyrénées-Atlantiques führt. Es handelt sich dabei um den Parallelweg zur Via Tolosana, die in Arles startet und der südlichste Jakobsweg Frankreichs ist.
Weniger bekannt als der Hauptweg, wandert man entlang des Pyrenäen-Piemonts, das Highlights wie auf einer Perlenkette aneinanderreiht. Dabei muss man nicht die ganze Strecke hinter sich bringen. Auf einer zweitägigen Etappenwanderung von Carcassonne bis Fanjeaux durchquert man beispielsweise die Weinberge und erkundet die für die Region typischen Runddörfer.
Die Wanderung ist ideal, um das Departement Aude in langsamem Rhythmus zu erkunden. Wer nicht bis zum Pilgergrab wandern will, der steigt am Bahnhof von Fanjeaux in den Zug zurück zum Ausgangspunkt.
Fakten:
Übernachtung: Pilgerunterkünfte mit dem Label „Accueil Chemin de Compostelle“. Diese liegen kaum weiter als zwei Kilometer vom Wanderweg entfernt. Ein Gepäcktransport lässt sich ab Carcassonne organisieren.
Reisezeit: Frühjahr und Herbst, wenn die Temperaturen noch mild sind.
Infos: audetourisme.com/fr/experiences/chemin-piemont-pyreneen-saint-jacques-compostelle/