Mit einem 2:0(0:0)-Erfolg beim VfB Stuttgart festigte Werder seine Position im Mittelfeld der Fußball-Bundesliga. Vor 45.700 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena trafen Jens Stage (58.) und Marvin Ducksch (77.) für die Bremer.
Ole Werner hatte sich für die naheliegende Lösung mit Leonardo Bittencourt als Vertreter für den gesperrten Mitchell Weiser auf der rechten Außenbahn entschieden. Vorteil für Werder: Die Mannschaft konnte ansonsten in der gleichen Formation auflaufen wie beim 2:1 gegen Wolfsburg.
Werder unter Druck
Bittencourt und alle anderen Bremer waren erstmal defensiv gefordert. Der VfB lief die Bremer früh an und provozierte erfolgreich Fehler im Spielaufbau. Werder kam in der ersten Viertelstunde kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Glück hatten die Bremer, dass Führich nach Ballverlust von Niklas Stark das Tor verfehlte (6.).
Drei Minuten später leistete sich Werders Torwart mal wieder einen echten Pavlenka. Der Keeper trat nach einem Rückpass über den Ball. Mit einer Parade gegen den Schuss von Guirassy bügelte er seinen Schintzer wieder aus.
Bittencourt scheitert knapp
Nach einer Viertelstunde bekam Werder dann Ruhe in die eigenen Aktionen und gewann Kontrolle über das Spiel. Nach Vorarbeit von Niklas Schmidt versuchte es Bittencourt mit einem Linksschuss ins lange Eck, doch VfB-Torwart Müller war rechtzeitig unten.
Der größte Aufreger der ersten Halbzeit dann in der 35. Minute. Anthony Jung fand mit einer Flanke den Kopf von Niclas Füllkrug. Der Ball landete im Netz, doch Schiedsrichter Frank Willenborg verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Füllkrug hatte sich vor dem Kopfball etwas zu deutlich mit zwei langen Armen Platz verschafft. Kann man abpfeifen, wird jedoch auch öfter mal nicht gepfiffen.
Konter über Schmidt
Nach einem Fehler von Nartey eröffnete sich Schmidt dann eine riesige Konterchance. Doch letztlich fehlte ihm das Tempo, um den Verteidigern zu enteilen. Nartey stoppte ihn kurz vor dem Strafraum. Den fälligen Freistoß zirkelte Marvin Ducksch knapp am langen Eck vorbei.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde Jung dann einen Einwurf nicht los. Letztlich warf er zum Gegner. Stuttgart konterte, doch Pavlenka war gegen den Schluss von Führich auf dem Posten.
Führung durch Stage
Nach dem Seitenwechsel wogte das Spiel zunächst hin und her ohne dass sich eine der beiden Mannschaften eine klare Chance erarbeiten konnte. Dann bescherte eine Mischung aus Glück und Willen Werder der Führung. Füllkrug bei einem langen Ball geschickt den Körper rein und leitete so einen Konter ein. Zwar spitzelte ihm dann Mavropanos den Ball vom Fuß, doch der Ball landete genau im Lauf von Jens Stage. Der zog beherzt ab. Der Ball rutschte dem Dänen etwas über den Spann und landete genau im Knick – 1:0 (58.).
Stuttgart erhöhte in der Folge den Druck. Werder verteidigte mit Leidenschaft, vermochte zunächst den Raum für Konter aber nicht zu nutzen. Bis zur 77. Minute. Dann gewann Füllkrug wieder ein Kopfballduell im Mittelfeld. Über Stage bekam er den Ball zurück. Ducksch lauerte am linken Flügel, setzte zu seinem bekannten Schlenzer an und traf herrlich ins lange Eck. – 2:0 eine Vorentscheidung.
Doch Stuttgart gab sich nicht auf. Weil Werder aber gut verteidigte, blieb dem VfB nicht viel anderes übrig, als den Ball immer wieder in den Strafraum zu flanken. Dort sah es zwar mehrfach brenzlig aus, doch unter dem Strich ließ Werder eben keinen klaren Abschluss mehr zu. Ein etwas glücklicher aber dennoch vollkommen verdienter Auswärtssieg.
Werder: Pavlenka – Pieper (79. Veljkovic), Stark, Friedl – Bittencourt, Stage (90.+4 Salifou), Groß, Schmidt (70. Gruev), Jung (90.+4 Buchanan) – Ducksch (79. Dinkci), Füllkrug