Die Sporthalle am Stadion wurde in den 70ern gebaut. Das Gebäude ist so marode, dass ein Neubau nötig ist. Foto: Konczak
Politik

„Trauerspiel für die Stadt“

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Politik soll Druck machen beim Neubau der Stadionsporthalle

Den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur und Sport wurden jüngst die ersten Ergebnisse der Sportstättenentwicklungsplanung vorgestellt. Demnach müsste die Sporthalle Am Stadtbad mittelfristig saniert werden. Weitere Kandidaten für eine Sanierung sind die Sporthalle der Integrierten Gesamtschule sowie die Turnhallen Holbeinstraße sowie Deichhorst. Bei den sogenannten Freisportanlagen empfahlen die Gutachter von der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam eine Sanierung der Leichtathletikanlage in Brauenkamp. Teilbereiche der Sportanlage am Bürgerkampweg sowie die Weitsprunganlagen der Knister-Grundschule und der Käthe-Kollwitz-Schule haben ebenfalls Sanierungsbedarf.

Die Stadionhalle existiert seit 1970

Den größten Gesprächsbedarf im Ausschuss beanspruchte eine Sporthalle, die bei der Sportstättenentwicklungsplanung ausgenommen ist, da hier ein Neubau vorgesehen ist. Die Rede ist von der Sporthalle am Stadion, die – gebaut in den 1970er Jahren – bereits so marode ist, dass ein Neubau unausweichlich ist. Bereits 2022 sollte der Bau der Ersatzhalle beginnen.

„Bislang liegt Ralf Mehrings noch nicht einmal eine Baugenehmigung vor“, berichtete Richard Schmid, Vorstandsmitglied des Stadtsportbundes (SSB) und beratendes Mitglied im Sportausschuss. Das habe er in einem Telefonat mit dem Inhaber von Ralf Mehrings Komplettbau erfahren. Im Frühjahr 2021 hatte die Stadt Delmenhorst das Unternehmen als Generalunternehmer für den Neubau der Stadionhalle beauftragt. Dem SSB habe Mehrings berichtet, dass er seine Bauunterlagen im Frühjahr 2021 bei der Stadt Delmenhorst eingereicht habe. Daraufhin seien immer wieder neue Ansprechpartner aus der Stadtverwaltung mit immer neuen Änderungswünschen an ihn herangetreten. Mehrings will im Februar 2022 vorgeschlagen haben, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, um zu klären, wie die Anforderungen umgesetzt werden können. Dies sei nicht geschehen. Stattdessen seien weitere Anforderungen an die neue Halle gestellt worden, zuletzt unter anderem eine zusätzliche Nottreppe.

Stetige Anpassung der Bauunterlagen

Auf DELME REPORT-Nachfrage teilt der Pressesprecher der Stadt Delmenhorst, Timo Frers, mit: „Das Baugenehmigungsverfahren läuft weiterhin und alle Beteiligten befinden sich im engen Austausch miteinander. Aktuell insbesondere in Bezug auf die Themenfelder Brandschutz und Immissionsschutz.“ Sobald die zu prüfenden Bauvorlagen und Stellungnahmen externer Behörden vollständig vorliegen und abschließend geprüft wurden, könne die Baugenehmigung erteilt werden. „Der weitere Ablauf wird im direkten Austausch mit dem Auftragnehmer besprochen sowie gegebenenfalls auch Fragen zu Kostenkalkulationen und erwarteten Baukosten thematisiert“, so Frers. Ursprünglich hatte die Stadt für den Neubau insgesamt sechs Millionen Euro in den städtischen Haushalt eingestellt. Schmid: „Was der Bauunternehmer uns erzählt hat, ist ein Trauerspiel für die Stadt. Die Politik ist gefordert, Druck zu machen.“

Die Politiker folgten Schmids Antrag, Ralf Mehrings zeitnah zu einer gemeinsamen Sondersitzung mit dem Ausschusses für Planen, Bauen und Verkehr einzuladen, um dessen Sicht der Dinge zu hören.

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