Die Stadtwerkegruppe (SWD) will zentral ein Wasserwerk bauen. Dafür soll Grundwasser im Bereich der Wiekhorner Wiesen entnommen werden. Für die dazugehörigen Unterlagen, die vom 17. bis 31. Januar in Delmenhorst im Stadthaus sowie im Ganderkesee Rathaus auslagen, interessierte sich laut Stadt Delmenhorst jedoch niemand. Noch über den Zeitraum von vier Wochen nach Bekanntgabe besteht die Möglichkeit zum Widerspruch.
2029 läuft der Vertrag mit OOWV aus
Die SWD nennt als vordringliches Ziel für das Bauvorhaben die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung – und zwar über das Jahr 2029 hinaus. Dann läuft der Vertrag der Stadt Delmenhorst mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) aus.
Claus Hübscher (FDP) gibt zu bedenken, dass für sauberes Trinkwasser in dem Bereich der Wiekhorner Wiesen 60 bis 70 Meter tief gebohrt werden und bei der Entnahme gesichert sein müsse, dass das saubere Trink- nicht mit dem dreckigen Oberflächenwasser in Berührung komme. Unabhängig davon müsse die Problematik des Oberflächenwassers in der Graft gelöst werden.
„Rettet die Graft“
Keine Mehrheit fand im Umweltausschuss ein Antrag des Aktionsbündnis „Rettet die Graft“, dass die dortigen Pumpen umgehend stündlich 200 Kubikmeter Grundwasser fördern. Aktuell liegt die Fördermenge bei rund 150 Kubikmetern. Nach Ansicht der SWD könne eine Steigerung der Wasserentnahme zum Totalausfall einzelnen beziehungsweise mehrerer der alten Brunnen führen. Aktuell bereite man jedoch den Bau neuer Brunnen vor. Ob und wann diese Umsetzung abgeschlossen sei, häng jedoch nicht nur von den Bodenverhältnissen ab, sondern auch von der Verfügbarkeit von Fachfirmen und der Freigabe von Finanzmitteln.
