Morin Kamga Fobissie, Röster Jonas Wahlers und Stephan Frost (von links) im Standort in Worphausen. Foto: Roskamp
Worphausen

Kaffee auf direktem Weg

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Utamtsi bezahlt die Bauern fair, indem man auf Mittelsleute verzichtet.

Es war in ihrer Wohngemeinschaft in Bremen, als die damaligen Studenten Stephan Frost und Morin Kamga Fobissie Ende der 90er Jahre beschlossen, gemeinsam ins Geschäft zu gehen. Im Jahr 2005 gründeten sie Utamtsi. Als Kaffeehändler sollte es ihr Ziel sein, möglichst ohne Mittelsmänner Kaffeebohnen aus Afrika zu organisieren und so den dortigen Bauern angemessene Preise zahlen zu können.

„In Kamerun ging der Kaffee teils über zwölf Händler“, erinnert sich Frost. Er und Kamga Fobissie besuchten dort 1998 das Heimatdorf des Letzteren. Frost und Kamga Fobissie sind angesichts ihrer fachlichen Ausrichtungen ein ungleiches Paar. Kamga Fobissie studierte Ökonomie, Frost Vergleichende Religionswissenschaften. In Worphausen ist die Rösterei von Utamtsi seit 2008 beheimatet, direkt am Niels Stensen Haus ist die Manufaktur gelegen.

„Manufaktur-Kaffee ist ein Trend, die Regale werden enger“, sagt Frost. Utamtsi sei in der Vergangenheit jedoch schon häufiger bedrängt worden, schaffe aber zum Beispiel auch über den Onlinehandel einen Ausgleich. „Außerdem haben wir eine hohe Bindung zu den Geschäften, vor allem im Bereich der Weltläden. Aber auch zur Stiftung Leben und Arbeiten pflegen wir eine gute Beziehung“, so Frost weiter.

Das Niels Stensen Haus wird von eben jener Stiftung betrieben. Verlässt man die Manufaktur, befindet man sich im Gang, der direkt zur zum Haus befindlichen Werkstatt führt. Dort wird unter anderem auch für Utamtsi Kaffee gemahlen. „Vor einigen Monaten waren unsere Kaffeelager voll, da mussten wir die Produktion auch mal stoppen“, erinnert sich Frost. Gerüchte, dass es Utamtsi wirtschaftlich schlecht gehe, ausgehend von der gestoppten Kaffeeproduktion, seien somit nicht weiter als eben das: Gerüchte. Um mehr Raum zu haben, befindet sich eine zusätzliche Rösterei in Pennigbüttel im Aufbau.

Derweil machen auch die weltweiten Preisanstiege vor Utamtsi nicht Halt. Zum dritten Mal innerhalb relativ kurzer Zeit musste man die Preise anpassen. Nach wie vor gilt aber: Utamtsi ist ein fairer Händler, der für die angemessene Bezahlung der Bauern in Afrika einsteht. Weitere Informationen gibt es unter utamtsi-kaffee.com.

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