Obwohl man in den meisten Situationen keine Maske mehr tragen muss und Covid vorbei zu seien scheint, leiden noch einige Menschen unter den Folgen von Corona. Foto:Pixabay
Corona

Nachfrage nach Ambulanz

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Long Covid Patienten wünschen sich eine direkte Anlaufstelle für ihre Beschwerden.

Hamburg hat eine, Hannover auch: Eine Ambulanz für Long Covid Patientinnen und Patienten. Dort werden interdisziplinär diejenigen behandelt, die körperliche und psychische Schäden auch noch zwölf Wochen nach der Infektion wahrnehmen. Solch eine Ambulanz gibt es in Bremen nicht.

„Viele Patienten fragen nach so einer Ambulanz als direkte Anlaufstelle“, sagt Christoph Fox, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB). So eine Ambulanz sei immer an ein Krankenhaus oder eine Uni-Klinik gebunden. Deswegen sei es nicht die Aufgabe der KVHB, die für Praxen zuständig ist, eine Ambulanz einzuführen.

Zuständigkeit nicht geklärt

Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts widerspricht: „Patienten, die unter Long Covid Symptomen leiden, benötigen in der Regel eine ambulante Versorgung. Die Sicherung dieser ambulanten Versorgung ist Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung.“

Die KVHB hat allerdings ein Long Covid-Behandlernetzwerk aufgebaut. „Hier bestätigt ein Hausarzt den Verdacht auf Long Covid. Die Termine beim Spezialisten werden über die Terminservicestelle der KVHB vermittelt“, erklärt Fox. Seit dem Start am 16. Januar wurden im Land Bremen bisher 120 Personen vermittelt. „Die Zahl der Vermittelten ist zwar klein, aber trotzdem ist es wichtig, dass das Netzwerk besteht, gerade weil es keine Ambulanz in Kliniken gibt.“

Trotzdem Anlaufenstellen in Bremen

Fuhrmann betont: „Auch in Bremen gibt es Anlaufstellen, zum Beispiel die BG-Klinik wenn es um Berufserkrankungen geht oder das Eltern-Kind-Zentrum für Kinder und Jugendliche.“

Fox vermutet: „Natürlich gibt es auch Patienten, die direkt zu Fachärzten gehen oder vielleicht zu den Ambulanzen in Hamburg oder Hannover“. Deswegen könne man nicht absolut sagen, wie viele Menschen in Bremen von Long Covid betroffen sind. Die Zahlen seien aber rückläufig.

Geringer Anteil

Bei der Krankenversicherung AOK sind 3,8 Prozent der Erkrankten aufgrund einer Long- oder Post-Covid-Symptomatik arbeitsunfähig geworden: „Das ist knapp ein Prozent aller erwerbstätigen AOK-Versicherten“, sagt Sprecher Jörn Hons.

Der Anteil an Versicherten der HKK in Bremen mit einer Long- oder Post-Covid-Diagnose zwischen dem 1. Juli 2021 und 30. Juni 2022 beträgt 0,65 Prozent und 0,99 Prozent deutschlandweit ohne Bremen.

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