Das Vier-Sterne-Boutiqueschiff „Thurgau Chopin“ ist 83 Meter lang und bietet Platz für 80 Gäste. Zur Wahl stehen 42 Außenkabinen. An Bord des im Jahre 2018 renovierten Schiffes, das unter Schweizer Flagge fährt, wird Deutsch gesprochen.Foto: Thurgau Travel Das Vier-Sterne-Boutiqueschiff „Thurgau Chopin“ ist 83 Meter lang und bietet Platz für 80 Gäste. Zur Wahl stehen 42 Außenkabinen. An Bord des im Jahre 2018 renovierten Schiffes, das unter Schweizer Flagge fährt, wird Deutsch gesprochen. Foto: Thurgau Travel
Flusskreuzfahrt

Die Nebenflüsse des Nordens

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Eine Fülle an Überraschungsmomenten: Auf Schiffstour mit der „Thurgau Chopin“ von Berlin nach Kiel

Geschichtsträchtige Städte, faszinierende Ingenieurskunst, glitzerndes Chrom und immer wieder pure Naturerlebnisse – eine Schiffstour von Berlin nach Kiel ist wie ein Puzzle, dessen einzelne Teile zusammengesetzt eine ganz besondere Entdeckungsreise ergeben – und das alles fast nur auf Nebenflüssen.

Rhein und Donau – das sind die Rennstrecken unter den Flusskreuzfahrten. Von vielen zurecht bereist, schließlich reiht sich an den linken und rechten Ufern beider Ströme eine touristische Perle an die nächste.

Dennoch fehlen manchmal die kleinen prickelnden Überraschungsmomente für Fluss­kreuzfahrende, zumal fast jeder Bilder von der Wachau, Wien, Budapest oder der Loreley irgendwie im Hinterkopf gespeichert hat.

Unentdecktes Terrain

Anders sind Fahrten auf Deutschlands Nebenflüssen und Kanälen, die mittlerweile von diversen Veranstaltern angeboten werden. Selbst für versierte Flusskreuzfahrer sind sie zum Teil noch unentdecktes Terrain und sorgen für spannende Momente.

Die Glienicker Brücke über die Havel. Das Bauwerk ist auch als „Brücke der Spione“ bekannt. Fotos: Kaloglou

Thurgau Travel aus der Schweiz, seit ein paar Monaten auch auf dem deutschen Markt vertreten, ist mit Boutique-Schiffen wie der „Thurgau Chopin“ oder der „Thurgau Saxonia“ auch auf kleineren Flüssen unterwegs. Letztgenannte macht in diesem Jahr auf ihren Fahrten sogar ein paar Mal Station in Bremen.

Das Konzept scheint aufzugehen, wie Tim Starke, Geschäftsführer von Thurgau Travel in Deutschland, sagt. „Sechs Monate nach unserem Start in Berlin können wir sagen: wir haben hier richtig Anker gesetzt. Gemäß dem Feedback unserer Reisepartner stehen Flussreisen bei ihren Kunden hoch im Kurs, und damit auch die Erkundung von weniger überlaufenen deutschen Städten.“

Die ständig wechselnden Landschaftsbilder lassen sich bestens vom Sonnendeck der „Chopin“ aus entdecken.

Doch was macht die kleineren Flüsse und Kanäle so faszinierend? Die Antwort ist simpel: Viele Flusskreuzfahrer haben diese und somit die Sehenswürdigkeiten an ihren Ufern quasi noch nicht auf dem Schirm. Ein Beispiel: Mit der „Thurgau Chopin“ von der Spree bis an die Kieler Förde mit Stopps etwa in Potsdam, Wolfsburg und Hamburg. Dass Berlin nah am Wasser gebaut ist, wissen die meisten.

Glitzernde Autos und deftige Currywurst

Wie verzweigt aber dieses Netz aus Kanälen, Flüssen und Wasserarmen wirklich ist, wird einem nur vom Schiff aus bewusst. Und dass so eine Szenerie zum Sonnenuntergang noch mal alle ihre Trümpfe auffährt, sei nur am Rande erwähnt.

Ein Hingucker in der Autostadt: Der Bugatti Veyron

Auch dass die 83 Meter lange „Chopin“ auf ihrem Weg Richtung Ostsee etwa auf der Kanalbrücke Magdeburg den größten „Whirlpool“ der Welt passiert oder am Schiffshebewerk Scharnebeck Fahrstuhl fährt – sorgt für so manchen Überraschungseffekt und es bleibt nicht dabei. Mehr Technik gibt es in der VW Autostadt in Wolfsburg zu bestaunen, etwa den verspiegelten Bugatti Veyron.

Mindestens genauso spannend ist das „ZeitHaus“, das markenübergreifende Automuseum mit Exponaten von über 60 unterschiedliche Marken und Begegnungen mit so manchem Gefährt aus der eigenen Jugend.

Und wenn man schon bei den Wolfsburgern ist, dann sollte man sich die hauseigene VW-Currywurst nicht entgehen lassen, was aber nicht heißen soll, dass Passagiere auf der „Chopin“ kulinarisch zu kurz kommen. Im Gegenteil: Es grenzt an ein Wunder, was der Koch und sein Team in der überschaubaren Kombüse alles kredenzen. Neben einem gut sortierten Frühstücksangebot gibt es mittags und abends ein mehrgängiges Menü aus einer täglich wechselnden Speisekarte, aus der die maximal 80 Passagiere ihr Essen zusammenstellen können.

Kurs Nord-Ostsee-Kanal

Acht Tage braucht die „Thurgau Chopin“ für die 578 Kilometer lange Strecke von der Hauptstadt bis ans Meer. Zeit genug bei schönem Wetter sich auf das Sonnendeck zu setzen und all die Überraschungsmomente mal sacken zu lassen: Die Gärten von Sanssouci, der „Kalimandscharo“ nahe Magdeburg, der Hundertwasser-Bahnhof von Uelzen, das mittelalterliche Lüneburg oder die Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal.

Die „Chopin“ nähert sich dem Schiffshebewerk Scharnebeck. Gleich fährt das Boutiqueschiff Fahrstuhl.

 

Gleich ist die „Fahrstuhlfahrt“ vorbei.

In Deutschlands Norden gibt es vieles zu entdecken, selbst wenn man auf kleinen Flüssen wie die Havel oder Wasserstraßen wie den Elbe-Havel-Kanal, den Mittellandkanal oder den Elbe-Seitenkanal unterwegs ist.

Immer wieder schön: Die malerische Salz- und Hansestadt Lüneburg überrascht mit einer Fülle von Sehenswürdigkeiten.

Fakten

Die „Thurgau Chopin“ ist auch in dieser Saison auf kleinen Flüssen unterwegs. Weitere Informationen in den Reisebüros vor Ort oder auf thurgautravel.de.

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