Jede Sportanlage nahmen die Prüfer vom INSPO genau unter die Lupe.Foto: Konczak Jede Sportanlage nahmen die Prüfer vom INSPO genau unter die Lupe.Foto: Konczak
Sportstätten

Sportstätten im Blickpunkt

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Gutachter sehen viel Handlungsbedarf bei den Sporthallen und -anlagen in Delmenhorst

In Delmenhorst gibt es unter anderem 36 Sportplätze, 32 Tennisfrei- und acht -hallenplätze, 14 Turn-, neun Sport- und sechs Gymnastikhallen sowie neun Schießsportanlagen, eine Bogensport- und eine Bowlinganlage, eine Reithalle, einen Segelflugplatz und ein Stadion mit Tribüne. Die Aufzählung ist noch lange nicht vollzählig. Zusätzlich zu diesen offiziellen Sportanlagen gibt es zahlreiche Fahrradwege und jede Menge kleine und große Grünanlagen sowie die Graftanlagen. Delmenhorst ist eine sportliche Stadt.

Im Juli 2020 schloss die Stadtverwaltung einen Kooperationsvertrag mit dem Stadtsportbund Delmenhorst, um diesen Umstand zu unterstreichen. Die so genannte Sportstättenentwicklungsplanung wurde ein wichtiger Bestandteil des integrierten Stadtentwicklungskonzepts.

Nach Beschluss des Rates der Stadt Delmenhorst beauftragte man das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management aus Potsdam (INSPO) mit der Durchführung der Sportstättenentwicklungsplanung. Dafür begutachteten die Prüfer alle Sportanlagen im Stadtgebiet persönlich.

Umfangreiches Gutachten

Ende 2022 war das umfangreiche Gutachten fertig. Neben der Bestandsaufnahme enthält es konkrete Handlungsempfehlungen. Demnach müsste die Sporthalle Am Stadtbad mittelfristig saniert werden. Weitere Kandidaten für eine Sanierung sind die Sporthalle der Integrierten Gesamtschule sowie die Turnhallen Holbeinstraße sowie Deichhorst. Bei den sogenannten Freisportanlagen empfehlen die Gutachter aus Potsdam eine Sanierung der Leichtathletikanlage in Brauenkamp. Teilbereiche der Sportanlage am Bürgerkampweg sowie die Weitsprunganlagen der Knister-Grundschule und der Käthe-Kollwitz-Schule haben ebenfalls Sanierungsbedarf.

Rund 4.500 Bürgerinnen und Bürger befragt

Die Gutachter schauten sich nicht nur die Sportstätten an. Darüber hinaus befragten sie rund 4.500 Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten. Die Ergebnisse zeigen: 73 Prozent der Delmenhorster sind in irgendeiner Form sport- beziehungsweise bewegungsaktiv. Hauptmotivation sind Wohlbefinden, Gesundheit, Spaß und Fitness. 65 Prozent der Befragten gaben an, ohne institutionelle Anbindung Sport zu treiben. Trotzdem stellen die Angebote der Sportvereine insgesamt eine wichtige Basis für das lokale Sport- und Bewegungsverhalten dar.

Die Untersuchung zeigt, dass die Alterung der Gesellschaft sowie der anhaltende Trend zur Individualisierung und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein den Fokus hin zu ausdauerorientierten Sport- und Bewegungsformen verschoben haben. Neben Sporthallen und Sportplätzen wird insbesondere der öffentliche Raum, in Form von Parkanlagen, Straßen, Rad- und Waldwegen von den Bürgern für sportliche Betätigung genutzt. Radfahren rangiert auf Position eins, gefolgt von Spazierengehen und Fitnesstraining beziehungsweise Kraftsport.

Fußball bleibt beliebtester Mannschaftssport

Die beliebteste Mannschaftssportart ist Fußball. Dies spiegelte sich auch in der durchgeführten Sportvereinsbefragung wider.
Aufgrund der Bedarfe empfiehlt das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management eine Nutzungserweiterung der Sportanlagen für den vereinsungebundenen Sport und die Aufwertung von multifunktionellen Grün- und Parkanlagen. Das könnte zum Beispiel damit erreicht werden, in dem Sport- und Bewegungselemente aufgestellt werden. Darüber hinaus sollte mehr Bewegungsförderung in Schulen und Kindertagesstätten angeboten und die Vereinsarbeit ausgebaut und von städtischer Seite unterstützt werden.

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