Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen? Derzeitiger US-Präsident Joe Biden scheint dieses Sprichwort nicht zu kennen. Obwohl er 2020 seine Wahl mit dem Versprechen keine weiteren Bohrungen zu genehmigen begonnen hat, stimmte er am 13. März diesen Jahres dem sogenannten Willow-Projekt zu.
95 Milliarden Liter Öl
„Das Willow-Projekt würde zu einer Zunahme von Ölbohrungen und damit verbundenen Risiken wie Ölverschmutzungen, Ausbeutung von Land und Wasserressourcen sowie Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen führen“, heißt es in einem Statement von Nadja Allmers-Plump, Vorsitzende des Bündnis 90/die Grünen in Delmenhorst.
Das Willow-Projekt beschreibt die Genehmigung zur Ölforderung vom texanischen Energiekonzern Conoco Phillips in Alaska, worüber die Washington Post bereits ausführlich berichtete. Hier sollen in den nächsten Jahrzehnten, genauer gesagt in den nächsten 30 Jahren, Ölbohrungen stattfinden. In der gesamten Zeit sollen 180.000 Barrel pro Tag und insgesamt rund 600 Milliarden Barrel Öl gefördert werden. Barrel ist die gebräuchliche Einheit in der Rohöl gemessen wird, umgerechnet sind das 95 Milliarden Liter in 30 Jahren.
Kritische Nähe zum Arktischen Ozean
Die Bohrungen würden im National Patroleum Reserve stattfinden, welches im Norden Alaskas liegt und nur knapp 30 Meilen, also etwas mehr als 48 Kilometer, vom Arktischen Ozean entfernt liegt. „Das Willow-Projekt gefährdet nicht nur das Ökosystem, sondern ist auch ein schwerwiegender Schlag gegen die Bekämpfung des Klimawandels, denn die Emissionsziele rücken dadurch in weite Ferne“, führt Allmers-Plump fort.
Mit der Förderung von 600 Milliarden Barrel Öl, werden bei der Verbrennung rund 280 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt, wie mehrere Medienberichte feststellen. Das Versprechen Bidens, dass die USA bis 2050 klimaneutral sein soll, rückt dadurch in immer weitergehende Ferne.
Gründe für die Zustimmung seien unter Anderem der wirtschaftliche Aufschwung und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Das Willow-Projekt verspricht Einnahmen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar durch Steuern und Lizenzgebühren. Außerdem erhoffe sich Biden dadurch Unabhängigkeit von ausländischen Ölimporten.
Mehr als 4,5 Millionen Petitions-Unterstützer
„Um alles in unserer Machtstehende zu tun, haben wir in unseren Sozialen Medien auf das Willow Projekt hingewiesen und den Link zu der Petition geteilt. Wir halten Petitionen für ein wichtiges Mittel, um in einer Demokratie den Wählerwillen zu verdeutlichen“, sagt Allmers-Plump. Petitionen gegen das Willow-Projekt sind beispielsweise auf change.org zu finden, eine Unterschrift dauert nur wenige Sekunden.