Werner Jüptner gehört zu den Entwicklern des eigens auf Senioren zugeschnittene Tablet. Der Lions Club spendete zwei dieser Geräte an das Mehrgenerationenhaus. Foto: Roskamp
Digital Immigrants

Mehr Mut im Internet

Von
Mehrgenerationenhaus und Seniorenbeirat klären über Digitales auf.

Das Internet bietet viele Möglichkeiten und moderne technische Hilfsmittel wie Tablets sind derart einsteigerfreundlich, dass man schnell ihren Gebrauch erlernen kann. Doch es mag trotzdem die Angst im Raum stehen, versehentlich etwas kaputt zu machen oder vielleicht ungewollte etwas zu kaufen. Um diese Sorgen zu nehmen, haben Helmuth Zander und Werner Jüptner vom Lions Club konkret auf Senioren zugeschnittene Tablets entwickelt und zwei nun an den Seniorentreff beim Mehrgenerationenhaus (MGH) in der Kreisstadt gespendet.
„Die Bedienoberfläche ist besonders einfach gestaltet und lässt sich gemeinsam mit einem Berater an die individuellen Bedürfnisse anpassen“, erzählt Zander. Die Tablets können, ebenso wie die bereits beim Seniorentreff vorhandenen Tablets für bis zu sechs Wochen ausgeliehen werden. Die Wahrscheinlichkeit, das Gerät kaputt zu machen, laufe gegen Null, so Zander. „Es sei denn, man fährt vielleicht mit dem Auto drüber.“

Die Hülle der neuen Tablets weißt auf die haptischen Bedienelemente, also etwa den An-Aus-Schalter oder den Lautstärkeregler, hin. Hermann Franck vom MGH versichert, dass man mit jedem Interessenten vorher etwaige Fragen durchspricht und das Tablet auf die eigenen Bedürfnisse anpasst. „Die Angst vor der Technik zu nehmen, ist der erste Schritt“, erklärt Franck den Weg hin zum digitalen Migranten. „10 Millionen Senioren sind noch nicht im Internet“, bestätigt Jüptner. Die Tablet-Spende der Lions an das MGH soll dabei helfen, ältere Menschen niedrigschwellig an das Internet heranzuführen.

Zuvor hatte der Seniorenbeirat Osterholz-Scharmbeck das Thema Internet und vor allem auch die Sicherheit im Netz bereits bei seiner jüngsten Sitzung auf die Tagesordnung gesetzt. Vor Ort waren zwei Spezialisten auf ihrem Feld: Susanna Ali, Informationssicherheitsbeauftragte bei der Sparkasse, und Kurt Göppert, Leiter des medialen Kundenservices bei der Volksbank.

Einigen der rund 15 Vortragsbesuchern war zum Beispiel nicht klar, dass für jedes Konto ein neues Passwort erstellt werden sollte. „Wenn ein Krimineller ein Passwort knackt, hat er sonst Zugriff auf alle meine Konten“, erklärte Göppert.

Auch Anti-Viren-Programme sollten auf dem Computer und dem Handy installiert sein, so Göppert. Empfehlen wollte er aber kein spezielles. Nur von kostenlosen Programmen riet er ab. „Wer nichts zahlt, bekommt am Ende leider auch nichts“, machte Göppert deutlich.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner