Über Betrug an der Haustür und am Telefon informierte Joachim Kopietz, Beauftragter für Kriminalprävention von der Polizeiinspektion Osterholz/Verden Mitglieder und Gäste des Heimatvereins. Foto: Fricke
Betrug

Tipps gegen den Enkeltrick

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Die Polizei klärt über kriminelles Vorgehen bei Schockanrufen und anderen Maschen auf.

Mit Schockanrufen und fatalen Geschichten setzen kriminelle Banden immer wieder gutgläubige, meistens ältere Menschen unter Druck. Sie wissen, dass Senioren häufig viel Bargeld zu Hause haben. Die Betrüger geben sich am Telefon als falsche Enkel oder falsche Polizisten aus, täuschen Notlagen von Familienangehörigen vor und fordern hohe Geldsummen und Wertgegenstände. Über die kriminellen Machenschaften am Telefon oder an der Haustür klärte Joachim Kopietz, Beauftragter für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Verden/Osterholz im Vortrag beim Heimatverein Osterholz-Scharmbeck die Mitglieder und Gäste im Skipper Treff am Hafen auf. Der Kripobeamte gab den überwiegend älteren Mitgliedern und Gästen des Heimatvereins viele nützliche Tipps und Ratschläge zur Vermeidung von Betrug am Telefon und an der Haustür.

Nicht unter Druck setzen lassen

Alle 14 Tage würden in den Landkreisen Verden und Osterholz durch den Enkeltrick rund 30.000 bis 40.000 Euro ergaunert, berichtete Kopietz. Eine ältere Dame habe über fünf Wochen Geld an kriminelle Trickdiebe übergeben, das wären am Ende 270.000 Euro gewesen. „Sprechen Sie am Telefon nicht über ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse“, appellierte der Präventionsbeamte an die Anwesenden. „Wenn sich eine unbekannte Stimme am Telefon meldet und Sie unter Druck setzt, legen Sie am besten gleich auf.“ Hilfreich sei auch die Nutzung eines Anrufbeantworters: „Darauf sprechen die Betrüger bestimmt nicht.“ Einige Vortragsgäste hatten bereits betrügerische Anrufe, jedoch erkannten sie den Betrugsversuch und blieben verschont. Bei jeglichem Zweifeln oder Unsicherheit, empfahl der Kripo-Beamte, sollte die Polizei vor Ort oder der Notruf 110 angerufen werden.

Wichtig: gesicherte Türen

Joachim Kopietz erkundigte sich: „Wer hat an der Haustür eine Kette oder Verriegelung?“ Es meldeten sich nur wenige. Die Vortragsgäste erfuhren, dass diese Schutzmaßnahme an der Haustür sehr hilfreich sein könne. Der Kripo-Beamte appellierte an seine Zuhörer: „Lassen Sie keine unbekannten Menschen in die Wohnung oder ins Haus!“ Kriminelle würden zum Beispiel an der Tür um ein Glas Wasser bitten oder wollen dringend die Toilette benutzen. So versuchen sie, sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Durch eine gesicherte Tür mit Verriegelung könne das Glas Wasser hinaus gereicht werden. Auch fremde Wasserwerker, die die Wasseruhr überprüfen wollen, sollten sich ausweisen können. Zur Sicherheit könnte ihr Auftraggeber angerufen werden, dabei müsse die fremde Person außen vor der Tür warten.

Vorsicht vor „Einschleichdieben“

Joachim Kopietz nannte noch viele weitere Machenschaften von Kriminellen, wie zum Beispiel die Praxis von „Einschleichdieben“, die sich durch offene Terrassentüren ins Haus schleichen und Wertgegenstände stehlen, während sich der Hausbesitzer im Garten aufhält. Weitere Informationen und Tipps gibt es im Internet unter polizei-beratung.de.

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