Der niederländische Zauberkünstler Hans Klok tritt am 17. und 18. Mai im Metropol Theater Bremen mit seiner Show „Live aus Las Vegas“ auf. Foto: Schlie
Interview

„Ich bin eigentlich ein Betrüger“

Von
Der Illusionist Hans Klok spricht über die Kunst, sein Publikum zu verzaubern.

Weser Report: Herr Klok, Sie werden schnellster Magier der Welt genannt. Sind Sie insgesamt ein schneller Mensch?

Hans Klok: Ich habe eigentlich nicht viel Geduld und laufe auch sehr schnell. Aber auch auf der Bühne verschwinde ich schnell und tauche plötzlich im Publikum wieder auf. Das geht so unglaublich schnell, dass selbst mein Kollege David Copperfield mich mal gefragt hat, wie ich das mache. Aber ich habe natürlich immer trainiert und meine Technik verbessert. Als ich angefangen habe, habe ich Videos gesehen, die schnell geschnitten wurden und dachte mir: So muss Magie auch sein.

Ist es denn einfacher, das Publikum in Atem zu halten, wenn alles schnell geht?

Es geht gar nicht alles schnell in meinen Shows. Das ist ein bisschen wie ein Rockkonzert. Es fängt mit ein paar schnellen Nummern an, dann kommen aber ein paar langsame, ich erzähle ein bisschen was zur Geschichte der Magie. Das sind dann romantische Momente ohne Schnelligkeit.

Wenden Sie Ihre Zaubertricks auch mal im Alltag an?

Oh nein, in meinem Alltag schweben keine Gegenstände. Höchstens mein Autoschlüssel verschwindet mal.

Sie zeigen die Show „Live aus Las Vegas“ mit Höhepunkten Ihrer Las Vegas Show. Inwiefern ist es in Deutschland anders als in Las Vegas?

Die Show ist nun länger. In Las Vegas ging es nur 75 Minuten und dann gab es zwei Veranstaltungen pro Abend. Die Casinos wollten auch, dass die Menschen Zeit beim Spielen verbringen und nicht nur im Theater. Die Show in Deutschland ist nun 45 Minuten länger. Hier wollen die Menschen auch mehr sehen, weil sie wegen der Magie in der Show sind und nicht, weil sie Urlaub in Las Vegas machen. Hier ist das Publikum dankbarer.

Worauf können sich die Zuschauer in Bremen freuen?

Das Publikum kann sich auf eine Show freuen, in der sie alles sieht, was nicht möglich ist. Es geht um die große Illusion. Das Motto ist „Sie sehen, was sie nicht sehen und Sie sehen nicht, was Sie sehen“. Eigentlich bin ich natürlich ein Betrüger und die Leute zahlen sogar dafür. Aber wenn man es gut macht, dann bekommt das Unterhaltungswert. Ich habe auch immer zwei Arten im Publikum: Die, die sich verzaubern lassen wollen und die, die nur wissen wollen, wie die Tricks funktionieren. Das wollte ich früher auch immer. Dabei ist es einfach eine Spielerei mit den Gedanken.

Verspüren Sie den Druck, immer spektakulärer werden zu müssen?

Perfektion gibt es glücklicherweise nicht. Es gibt immer etwas zu verbessern. Jede Show ist ein Kampf, das Niveau zu erreichen, um Menschen zu verzaubern. Man ist immer nur so gut wie sein letzter Auftritt.

Sie waren 2018 das letzte Mal in Bremen. Haben Sie Erinnerungen an die Stadt?

Ich weiß, dass Bremen eine Hafenstadt ist. Aber leider habe ich selten die Chance, mir die Städte, in denen ich spiele, auch einmal anzuschauen, weil die Touren so eng geplant sind, weil es so kostenintensiv ist, mit so vielen Leuten unterwegs zu sein. Ich erinnere mich aber immer an die Theater.

Ist es schwierig, sich nach so vielen Jahren immer wieder neue Shows auszudenken?

Nein, das kommt mit der Erfahrung. Es ist mein Leben, mir immer etwas neues auszudenken, etwas zu kreieren. Ich habe gerne viel zu tun. Wenn ich allerdings Mal Zeit habe, schlafe ich gerne aus oder lese ein Buch und verliere mich in einer guten Geschichte.

Weitere Informationen zu Hans Klok gibt es online unter hansklok.de

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner