Das zugewucherte Grundstück an der Stromer Straße war einmal als Gewerbefläche vorgesehen.Foto: Schlie Das zugewucherte Grundstück an der Stromer Straße war einmal als Gewerbefläche vorgesehen. Foto: Schlie
Bebauung

Platz für Minimalisten

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Deputation leitet Planaufstellung für Tiny-House-Siedlung in Woltmershausen ein

Drei Jahrzehnte konnten auf einem als Gewerbefläche ausgewiesenen Fleckchen Erde in Woltmershausen Sträucher und Bäume wuchern. Jetzt soll das städtische Grundstück an der Stromer Straße aus seinem Dornröschenschlaf erweckt werden.

Baumbestand möglichst erhalten

Die Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung hat einstimmig beschlossen, dass ein Bebauungsplan für den Bereich aufgestellt werden soll. Ziel ist unter anderem, einen Platz für eine Tiny-House-Siedlung zu schaffen.

Deputationsvorsitzender Falk Wagner (SPD) dankte der Behörde für die Initiative. Er freue sich, dass das Projekt auf den Weg komme. Senatorin Maike Schaefer (Grüne) gab als Marschroute aus, den vorhandenen Baumbestand möglichst zu erhalten und in Einklang mit Tiny-Häusern zu planen.

Bereits seit sechs Jahren ist die Initiative Tiny-House-Kultur auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für das Vorhaben. Das Areal an der Stromer Straße war laut Mark Christiansen, Sprecher der Initiative, vor einigen Jahren schon im Gespräch, damals ohne Ergebnis.

Lange Warteliste

Die Initiative war bereits im Begriff sich aufzulösen. „Auf Initiative von Baustaatsrätin Gabriele Nießen haben wir dann aber doch nicht aufgegeben. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“, sagt Christiansen und freut sich über den Beschluss der Deputation.

Die Warteliste der Interessenten sei so lang, dass man auch gut und gern noch weitere Grundstücke bebauen könne, sagt Christiansen. Tiny House sei auch eine Lebenseinstellung. „Privatgrundstücke sind allerdings wegen der hohen Preise im Moment nur in Erbpacht interessant“, fügt er an.

In Sachen Baumschutz auf dem Grundstück in Woltmershausen ist Christiansen sich sicher, dass alles passt, denn: „Tiny Houses bieten sich wunderbar an, um Bäume zu schützen.“ Abhängig von der tatsächlichen Größe des Areals plant die Initiative mindestens vier Tiny Houses an der Stromer Straße, maximal zehn.

Der Bebauungsplan 2560 Kleingartengebiet Kamphof beschränkt sich nicht auf die Fläche zwischen den Hausnummern 32 und 36. Der Geltungsbereich umfasst ein 4,2 Hektar großes Gebiet zwischen Stromer Straße, Woltmershauser Straße, Kleingartengebiet Kamphof und Neuer Schutzdeich.

Neben dem Tiny-House-Projekt würde auch eine rückwärtige Bebauung an der Stromer Straße möglich werden. Im Planaufstellungsverfahren sollen deshalb Flächen für eine Erschließung freigehalten werden.

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