Großes Medieninteresse: Diverse Fotografen und Kamerateams hielten den geschichtsträchtigen Moment der Grundsteinlegung fest. Foto: Schlie
Wasserstoff

Bremen geht voran

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Grundstein für erste industrielle Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Bremen gelegt.

Der Grundstein ist gelegt. Für den ersten Elektrolyseur in industrieller Größe und damit für aktuell eines der größten Wasserstoffprojekte in Europa. „HyBit“ nennt sich das Gemeinschaftsprojekt für das die Vorstände von SWB, EWE, Arcelor Mittal und der Rostocker Firma APEX, die den Auftrag für den Bau erhalten hat, am Donnerstag gemeinsam mit Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), Bürgermeisterin Maike Schaefer (Grüne) und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt die Kelle schwangen.

Produktion ab Mitte 2024

Ab Mitte 2024 soll am Kraftwerkstandort Mittelsbühren Wasser mit Hilfe von Ökostrom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden. Der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft und damit Basis für die CO2-freie Stahlproduktion.

20 Millionen Euro kostet der Aufbau der Anlage. Die Hälfte zahlt Bremen. Gut angelegtes Geld, findet Kristina Vogt. „Die 10 Millionen haben Eindruck gemacht“, sagt sie. Etwa auf die Bundesregierung, die noch viel mehr Fördergeld für die Umstellung der Stahlproduktion von Kohle auf Wasserstoff bereitstellen soll.

Bremen übernimmt Vorreiterrolle

Mit der Wasserstofferzeugung in großem Stil ist Bremen in der Vorreiterrolle. „Während viele noch planen, sind wir schon in der Lage den Grundstein zu legen“, unterstreicht SWB-Vorstand Karsten Schneiker.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte möchte sogar in noch größeren Kategorien denken. „Wir können zur weltweiten Modellregion für die Wasserstoffwirtschaft werden“, meint der Präsident des Senats. Das erfordere Investitionen in die Infrastruktur, auch und ganz besonders des Bundes.

Gleichzeitig Gigant und Tropfen auf den heißen Stein

Gemessen an den bislang bestehenden Einrichtungen zur Erzeugung von Wasserstoff ist „HyBit“ ein Gigant. 1.500 Tonnen Wasserstoff pro Jahr soll die 10-Megawatt-Anlage anfangs produzieren und dann stufenweise ausgebaut werden. Gemessen am Bedarf des Stahlwerks ist der Elektrolyseur nicht viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. „Wir werden irgendwann die 100-fache Menge benötigen“, erklärt Reiner Blaschek, Vorsitzender der Geschäftsführung von Arcelor Mittal Deutschland. Dennoch sei es ein Projekt mit Signalcharakter, notwendig, um das Henne-Ei-Problem aus dem Weg zu räumen. „Lassen Sie uns das angehen und hochskalieren“, forderte Blaschek.

EWE plant weitere Anlagen

Die SWB-Mutter EWE ist schon auf dem Weg. Man plane bereits an verschiedenen Standorten insgesamt die 30-fache Elektrolysekapazität der Anlage auf dem Stahlwerkgelände. „Wir sind in einer Hochlaufphase. Da brauchen wir unternehmerischen und politischen Mut“, meint EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler.

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