Das Lernhaus verfügt über ein besonderes und inklusives Lernkonzept, das laut Schulleiter Osterndorf vielen anderen Schulen als Inspiration dient. In Osterholz-Scharmbeck wird es die Schule aber voraussichtlich nicht mehr lange geben. Foto: Johannsen
Schulkonzept

Lernhaus wohl vor dem Aus

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Das Lernhaus soll ab 2024 durch die IGS ersetzt werden. Ein Infoabend folgt am 4. Mai in der Stadthalle.

Eltern, Schüler und Lehrer machen sich seit Monaten Gedanken über eine mögliche Zusammenlegung der Integrierte Gesamtschule (IGS) und der Oberschule Lernhaus. Nun sieht es danach aus, dass eine zweite IGS in Form einer Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2024/25 am Campus anstatt der jetzigen Oberschule eingerichtet wird. Dieses Vorhaben steht zumindest im Mittelpunkt eines Informationsabends, den die Stadt am Donnerstag, 4. Mai, ab 19 Uhr in der Stadthalle veranstaltet.

Keine neuen Jahrgänge mehr

Die Oberschule soll nach diesem Konzept jahrgangsweise auslaufen. „Das bedeutet, dass die bestehenden Klassen in der Oberschule bis zum Abschluss weiter beschult, an dieser Schulform aber keine Jahrgänge mehr eingeschult würden“, so Stadtsprecherin Lisanne Matthiesen. „Damit hätten alle Kinder aus der Stadt Osterholz-Scharmbeck die Möglichkeit, sich zum Schulbesuch ab dem 5. Schuljahr an einer Gesamtschule anzumelden.“ Weil eine „annähernde gleichmäßige Auslastung der beiden IGS’en“ erreicht werden muss, sollen für die Schulen jeweils zwei neue Schulbezirke eingerichtet werden, heißt es weiter.

Infoveranstaltung am 4. Mai

Da es im Voraus schon viel Protest gab, soll die Meinung von den Eltern der kommenden Schülerschaft zu der künftigen Schulform mit einer Umfrage erfasst werden. Diese wird laut Stadtverwaltung von dem externen Unternehmen „biregio“ gestaltet und ausgewertet. „Alle betroffenen Eltern erhalten die Unterlagen zur Umfrage direkt über die Grundschulen oder Kindertagesstätten“, so Matthiesen. Start der Umfrage soll nach der Informationsveranstaltung am 4. Mai sein. Das neue Schulkonzept wurde wohl auch deshalb so gestaltet, weil nahezu alle Verantwortlichen eine Fusion der IGS und des Lernhauses ablehnen. „Das Lernhaus wünscht sich keine Zusammenlegung mit der IGS“, machte dessen Schulleiter Christian Osterndorf zu Beginn der Diskussion deutlich. Er hatte eine „gerechtere Verteilung“ der Schüler auf beide Schulen gefordert.

Lernhaus bleibt auf der Straße

Zuvor bat Osterndorf bei der Stadt um Hilfe: rund 50 Prozent der neuen Fünftklässler, die im vergangenen August im Lernhaus eingeschult worden sind, hatten einen sonderpädagogischen Bedarf. „Wir können den Schülern nicht mehr gerecht werden, auch im Namen der Inklusion nicht“, hatte Osterndorf damals gesagt. Dass das Lernhaus mit seinem besonderen Lernkonzept dabei auf der Strecke bleiben könnte, war da noch nicht absehbar. Ganz im Gegenteil. Im Dezember bestätigte Susanne Fedderwitz vom Fachbereich Bildung und Soziales noch: „Wir sammeln gerade intern Möglichkeiten, wie die Situation des Lernhaues verbessert werden könnte.“

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