Fahrradfahrer ziehen sich in 75 Prozent der Fällen schwere Verletzungen zu, wenn sie im verunfallen. Diese Risikogruppe will die Polizei stärker in den Fokus nehmen. Foto: Pixabay
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Mehr Unfälle im Landkreis

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Die Polizei veröffentlicht die Statistik aus 2022: Mehr Prävention für Rad- und Motorradfahrer geplant.

Einen moderaten Anstieg der Unfallzahlen verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr im Landkreis Osterholz. Die Gesamtzahl ist im Vergleich zu 2021 um rund 2,7 Prozent auf 2.641 gestiegen und liegt damit unter dem Trend des Landes Niedersachsen. Im ganzen Bundesland stiegen die Unfälle um 4,1 Prozent auf 199.982 an. Die meisten Unfälle wurden in der Stadt Osterholz-Scharmbeck (820) verzeichnet, die wenigsten in der Gemeinde Grasberg mit 121. Darüber informierte die Polizeiinspektion Verden/Osterholz gemeinsam mit der Landkreis-Verwaltung am vergangenen Donnerstag.

Entwicklung ist keine Überraschung

Die Beamten ziehen daraus eine Konsequenz und wollen zukünftig ein noch größeres Augenmerk auf die Überprüfung der Fahrtüchtigkeit und Prävention bei Risikogruppen legen. Der Anstieg der Unfallzahlen kommt für die Polizei allerdings nicht überraschend. „Nach Beendigung der Corona-Maßnahmen sind Menschen insgesamt wieder mehr unterwegs – auch mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad“, erklärt Inspektionsleiterin Antje Schlichtmann. Eine ganzheitliche Verkehrssicherheitsarbeit sei wichtiger Bestandteil der polizeilichen Arbeit. „Insbesondere den sogenannten Risikogruppen, wie zum Beispiel ältere oder schwächere Verkehrsteilnehmenden – wie Fahrradfahrende – wollen wir Unterstützungsangebote unterbreiten und häufige Unfallursachen in den Fokus nehmen“, so Schlichtmann weiter.

Mehr Unterstützung für Risikogruppen

Die Anzahl der auf den Straßen des Landkreises getöteten Menschen ist 2022 von zwei im Vorjahr auf drei Personen gestiegen. Zwei der tödlich verlaufenden Verkehrsunfälle waren in Schwanewede zu verzeichnen, ein Mensch kam bei einem Verkehrsunfall in Lilienthal ums Leben. Mit 76 Personen wurden im Jahr 2022 im Landkreis sieben Personen mehr schwer verletzt als im Vorjahr. Hochrisikogruppe im Straßenverkehr sind Zweiräder. 2022 wurden 124 Unfälle mit Fahrrädern und 42 Unfälle mit Pedelecs verzeichnet. Eine Großzahl dieser Verunfallten zog sich schwere Verletzungen zu. „Zweitradfahrende – egal ob Fahrrad, Pedelec oder Motorrad – sind einem höheren Verletzungsrisiko bei Verkehrsunfällen ausgesetzt“, sagt Christina Kappenberg von der Polizeiinspektion. Deshalb sollen Präventionsangebote den Fokus auf diese Risikogruppe lenken. „Geplant ist beispielsweise ein Motorrad-Aktionstag am 14. Mai, bei welchem nicht zuletzt auf die besonderen Risiken aufmerksam gemacht werden soll“, so Kappenberg weiter.

Fahrsicherheitstraining am 17. Mai

Andrea Sudmann, Sachbearbeiterin Prävention, ergänzt dazu: „Wir bieten diese Trainings regelmäßig an, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass Vereine oder Ortschaftsverbände auf uns zukommen. Wir würden die Trainings auch außer der Reihe ausrichten.“
In Osterholz-Scharmbeck gibt es das nächste Fahrsicherheitstraining am 17. Mai. Unter der Telefonnummer 04792/7950 kann man sich anmelden.

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