Emotional haben die Spitzenkandidaten debattiert bei dem Podiumsgespräch der City Initiative, bei der es um die Zukunft der Bremer Innenstadt ging. Einig waren sich alle fünf: Andreas Bovenschulte (SPD), Maike Schaefer (Grüne), Kristina Vogt (Linke), Frank Imhoff (CDU) und Thore Schäck (FDP): Es muss sich etwas tun.
Bremens City braucht mehr Aufenthaltsqualität und eine gute Erreichbarkeit. Nur über die Umsetzung waren sich die fünf Politiker nicht einig.
Ein Thema war die Verlegung der Straßenbahn von der Obernstraße in die Martinistraße. Thore Schäck argumentiert: „In dem kurzen Zeitraum im vergangenen Jahr, als die Straßenbahn nicht gefahren ist, war die Innenstadt viel belebter.“
Die Umleitung würde Platz für Sitzmöglichkeiten und Grünanlagen bieten, sagt Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt. Ausnahmsweise sind sich FDP und Linke einig: Eine Verlegung sei zu teuer und eine Alternative könnten Elektrobusse sein, die die Innenstadt umfahren.
Mehr Abstellplätze für Fahrräder
Auch die anderen Parteien sehen die Kosten als problematisch an. Als Verkehrssenatorin weiß Maike Schaefer, dass der Umbau allein von Bremen finanziert und einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag kosten würde. Von daher spricht sie sich als einzige konkret gegen die Verlegung aus, als die fünf Podiumsgäste dafür mit ja oder nein abstimmen sollten.
Laut einer Umfrage der City Initiative fordern viele Bremerinnen und Bremer mehr Abstellplätze für Fahrräder in der Innenstadt und bessere Fahrradwege. Die Opposition fordert, dass die Innenstadt auch für Autofahrer erreichbar bleibt.
Thore Schäck kritisiert, dass das Parkhaus Mitte abgerissen wird. Maike Schaefer setzt dem entgegen: „Mit dem Abriss fördern wir ein besseres Wegeleitsystem von der Knochenhauer Straße zur Obernstraße. Zudem fallen keine Parkplätze weg, da wir neue Parkhäuser am City Gate und am neuen ZOB gebaut haben.“ Mit dem Parkticket könnten die Besucher kostenlos mit der Straßenbahn zum Wunschort fahren.
Ein Punkt, in dem sich alle Parteien einig waren: Auch nach 18 Uhr muss in der Innenstadt noch etwas los sein. „Dafür brauchen wir Wohnraum, Studierende, Kulturveranstaltungen und Gastronomie“, betont Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Dies habe man beispielsweise mit dem Stadtmusikantenhaus und dem neuen Uni-Standort in die Wege geleitet. Es sei zudem wichtig, Aufenthaltsorte ohne Verzehrpflicht zu schaffen , betont Kristina Vogt.
Zuletzt waren Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt und am Hauptbahnhof ein Thema. Der amtierende Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff findet: „Bessere Sauberkeit könnte man direkt umsetzen, indem die Taktung der Reinigung angehoben wird. Das gleiche gilt für das Thema Sicherheit. Wenn schnell mehr Polizei präsent ist, fühlen sich die Leute auch schnell wieder sicherer.“