Viel Stein und Beton, nur vereinzelt etwas Grün und wenig Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen: Der Kernbereich der Bremer Innenstadt braucht dringend Impulse zur Steigerung der Aufenthaltsqualität.Foto: Schlie Viel Stein und Beton, nur vereinzelt etwas Grün und wenig Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen: Der Kernbereich der Bremer Innenstadt braucht dringend Impulse zur Steigerung der Aufenthaltsqualität. Foto: Schlie
Innenstadt

Startklar für Bürgerbeteiligung

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Was sich bei den Projekten aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ tut

Bisher wurde in erster Linie geplant, konzipiert und ausgeschrieben. Jetzt geht es an die Umsetzung. Das Projektbüro Innenstadt hat die ersten Aufträge für Maßnahmen aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) vergeben. „Wir haben den ersten Meilenstein erreicht“, meint Hauptgeschäftsführer Carl Zillich.

Im November 2022 hatte Bremen vom Bund den Zuschlag für eine Beteiligung an dem ZIZ-Programm bekommen. Für 5,98 Millionen Euro sollen erste Maßnahmen und Projektideen aus der Strategie Centrum 2030+ ausgedacht und umgesetzt werden. Der Bund zahlt gut 4,4 Millionen Euro Zuschuss.

Bauliche Maßnahmen

Neben Machbarkeitsstudien und Handlungskonzepten sollen auch konkrete bauliche Pilot-Maßnahmen erfolgen. Im Fokus stehen Impulse, die Bremens bisher einseitig auf Handel ausgerichtete City zu einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Nutzungsmischung verhelfen sollen. Die Zeit drängt, denn die Mittel müssen bis Ende 2025 verbaut werden.

An das Beratungsunternehmen „ifok“ aus Berlin ging der Auftrag, für 242.000 Euro einen „Bürger:innenrat Centrum“ aufzubauen, zu moderieren und zu dokumentieren. Das Gremium soll etwa 30 Teilnehmende umfassen und über einen Zeitraum von 1,5 Jahren Ideen und Lösungsvorschläge zur Neugestaltung des öffentlichen Stadtraums beraten und entwickeln.

Rat soll Nutzer repräsentieren

Dabei sollen insbesondere Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden, die nicht schon in anderen Gremien tätig sind. Ziel ist eine heterogene und gleichzeitig repräsentative Gruppe für die Nutzerinnen und Nutzer des Bremer Centrums. Der Auswahlprozess soll noch in diesem Quartal beginnen.

Der „Bürger:innenrat“ ist eng mit zwei weiteren Bausteinen des ZIZ-Programms verbunden: „Klimaangepasste Stadtstrukturen“ und „Nutzungskonzepte für Dachlandschaften“. In beiden Fällen sollen die Bürger Empfehlungen für die Umsetzung aussprechen.

Umbau von zwei Straßen

Bei den klimaangepassten Stadtstrukturen geht es darum, zwei Straßen modellhaft umzubauen im Sinne einer klimaresilienten Stadt. Dabei gilt es Grünzonen und Wasserflächen und damit neue Aufenthaltsqualität zu schaffen. Für die Planung stehen 205.000 Euro zur Verfügung, für die bauliche Realisierung weitere 860.000 Euro. Der Auftrag ging an das Berliner Büro „bgmr Landschaftsarchitekten“

Für die bislang überwiegend ungenutzten Flachdächer der City neue Nutzungskonzepte zu finden, etwa Sport, Kultur, Gastronomie, urbane Lebensmittel- oder Energieproduktion, ist das Ziel eines weiteren Bausteins. Die Ausschreibung befindet sind in der Endphase. Neben 224.000 Euro für die Planung stehen 900.000 Euro für die bauliche Umsetzung bereit. Größte Schwierigkeit: Es müssen Immobilieneigentümer gefunden werden, die sich auf eine veränderte Nutzungen ihrer Dächer einlassen.

Weitere ZIZ-Projekte sind in Vorbereitung: Transformation des Parkhauses Katharinenklosterhof, Wettbewerbsverfahren für die Nachnutzung des Grundstücks Parkhaus Mitte, Kommunikationsstrategie Bremer Centrum 2030+, Studie zur Aktivierung von Nebenstraßen. Bereits in Umsetzung befindet sich der City Space an der Carl-Ronning-Straße aus dem Projekt „Nutzungskonzepte gegen den Leerstand“. Mit diesem Baustein sollen noch weitere Erdgeschosslagen durch neue Handels- und Gastronomiekonzepte aktiviert werden.

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