Das Ergebnis der Projektwoche: Eine zwei Meter hohe Windharfe mit mehreren Saiten gebaut aus Holz und Metall wird durch Luftbewegungen zum Klingen gebracht. Foto: Schlie
Musik

Wenn Wind Musik macht

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Kinder mit Hörbeeinträchtigung haben in einer Projektwoche Töne wahrnehmbar gemacht.

Eine Windharfe wird nicht durch Menschenhand gespielt, sondern durch den Wind zum Klingen gebracht. Je nach Stärke und Richtung des Winds ändern sich die Klänge des Instruments.

Die Abteilung für Musikvermittlung der Glocke „Musik ins Ohr“ hat gemeinsam mit der Schule an der Marcusallee (Schule für Hören und Kommunikation) in einer gemeinsamen Projektwoche eine Windharfe gebaut.

Musik ist schwieriges Thema

Gemeinsam mit der Klang-Künstlerin Jutta Kelm haben Schülerinnen und Schüler mit Hörbeeinträchtigungen der Jahrgänge fünf bis neun sich mit der Harfe beschäftigt. „Bei einer Schule mit Kindern mit Hörbeeinträchtigung ist Musik ein schwieriges Thema“, sagt Schulleiterin Sabine Kolbe.

Die Windharfe sei eine tolle Möglichkeit, Musik über andere Wege erfahrbar zu machen, zum Beispiel über Vibration oder Schall. So konnte auch schwerhörigen und gehörlosen Kindern die Welt der Töne erfahrbar gemacht werden.

Diverses Publikum

„Wir wollen durch solche Projekte einem möglichst diversen Publikum Zugang zu unserer Musikkultur bieten“, sagt Alexandra Schlappa, Leiterin von „Musik im Ohr“. In der Projektwoche haben die Kinder zunächst ein kleines Instrument hergestellt, um eine Vorstellung von der Harfe zu bekommen. Danach wurden die Holzleisten genau zugesägt, gehobelt, geraspelt und anschließend glatt geschmiergelt und verleimt. Dann konnten alle Einzelteile zusammengesetzt werden.

Künstlerin Jutta Kelm hat dann die Feinjustierung in ihrem Atelier vorgenommen. „Es war beeindruckend, mit welcher Energie die Kinder das Projekt umgesetzt haben. Jeder hat seinen Teil beigetragen“, findet Kelm, die sich fast 30 Jahren sich mit dem Bau solcher Instrumente beschäftigt.

Erklingt vor der Domsheide

Die rund zwei Meter hohe Windharfe steht nun vor der Glocke auf der Domsheide und kann dort bis zum 30. Juni von allen interessierten Besucherinnen und Besuchern begutachtet werden. Dort haben sie die Möglichkeit, die Töne der Harfe nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren. Im Kassenbereich der Glocke ist zudem eine kleine Fotoausstellung zu sehen, wie die Harfe entstanden ist.

Danach wird das Instrument in der Schule an der Marcusallee seinen finalen Aufstellungsort finden.

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