Auch Kunst im Angebot: Bei der Fantasiereise in der Tagesstätte im Alten Museum stellte ein Teilnehmer erstmals seine Werke aus. Foto: Roskamp
Diakonie

Fantasie im Alten Museum

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Tagesstätte lud ein und bot direkt eine erste Kunstausstellung

Einer Einladung zu einer Fantasiereise folgt man gerne, es klingt nach Befreiung und nach neuen Ideen. Zu einer eben solchen Fantasiereise lud kürzlich die Tagesstätte im Alten Museum an der Hundestraße 11. Seit 1995 können dort Menschen mit psychischer Erkrankung an Programmen teilnehmen. Man möchte sich hierbei von der früher einmal gängigen Praxis der „Drehtürpsychatrie“ abwenden, wie Eberhard Schneider, Ergotherapeut an der Tagesstätte, erzählt.

Mit diesem Begriff spielt er auf den Umstand an, dass es in vergangenen Zeiten eher gängig war, zeitlich begrenzte Therapien anzubieten und danach die Menschen mit einem sprichwörtlichen Schulterklopfen wieder zu entlassen. Stattdessen setzt man nun auf langfristige Angebote.

Eine Form der Therapie sind für Stephan S. (Name auf Wunsch gekürzt) etwa seine Bilder. In Acryl malt er Kämpfe zwischen Licht und Dunkel, Gut und Böse. Faszinierenderweise erinnern seine Werke an Cover von Metalalben oder an Videospiele aus den 90ern. Die Fantasiereise der Tagesstätte nutzte der Teilnehmer, um erstmals seine Kreationen auszustellen. Man habe vorher Inspiration gesammelt, etwa bei Besuchen beim Neuen Museum Weserburg in Bremen. Wie man Kunst adäquat ausstellt, war dabei die Frage, wie sich Schneider erinnert.

Doch im Grunde ist die Fantasiereise im Konzept ein Tag der Halb-Offenen Tür. Vorbeischauen durfte man schon, Anmeldungen waren aber erwünscht. Es sollte ein Tag sein, an dem die Teilnehmer ihren Freunden und Familienmitgliedern die Stätte in allen Facetten zeigen und dabei reichlich gutes Essen genießen konnten. Alles wurde hierbei selbst angefertigt, in der eigenen Küche im Alten Museum entstanden etwa Asiatische Teigrollen und andere Spezialitäten.

Weitere Informationen zur Tagesstätte und weiteren Einrichtungen und Angeboten bekommt man unter diakonisches-werk-ohz.de im Internet.

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