Aufsätze für die Schule lassen sich dank ChatGPT mit einem Mausklick anfertigen. Der Bildungsausschuss des Kreises verschließt gegenüber dem Problem nicht die Augen. Foto: Pixabay
Der Turing-Test galt lange Zeit als unüberwindbares Hindernis für künstliche Intelligenz (KI). Laut diesem müsste eine KI es schaffen, einen menschlichen Gesprächspartner davon zu überzeugen, dass sie selbst auch ein Mensch ist. Die Art der Kommunikation spielt hierbei keine Rolle. In reiner Textform bewältigt das Programm ChatGPT diese Herausforderung mittlerweile. Dies teilte Patrick Jäkel vom Medienkompetenzzentrum OHZ dem Bildungsausschuss des Landkreises mit.
Dass die Software jetzt überhaupt in die Aufmerksamkeit des Ausschusses rückt, liegt darin begründet, dass sich mit ChatGPT auch Hausarbeiten, Referate und andere Arbeiten für die Schule anfertigen lassen. Die Herkunft solcher Texte lasse sich nicht eindeutig erkennen, woraus sich die Herausforderung unter anderem für den Bildungsbereich ergäben, so Jäkel. „Wir stehen mitten in einer Veränderung“, so der Berater für Schulen und Schulträger.
Mizgin Ciftci (Linke) gab zu bedenken, dass auch eine KI wie ChatGPT Einschränkungen unterlegen sei. So könne das Programm nichts grundlegend Neues schaffen und keine neuen Erkenntnisse zu abgefragten Themen liefern. „Auch kritisch bewerten kann eine KI nicht, genau diese Art zu Denken darf aber nicht verloren gehen.“ Man müsse diese jungen Technologie im Auge behalten.
Marten König (Grüne) meinte, einige Jobs würden in Zukunft durch die neuen Entwicklungen im Bereich der KI wegfallen. Auch einige Hausaufgaben könne ChatGPT sehr überzeugend erledigen. Jäkel erwiderte, man arbeite bereits daran, angepasste Prüfungsformen zu entwickeln.
