„Krankenhäuser gibt es nicht von der Stange“, sagte Florian Friedel, einer der beiden Geschäftsführer des Delme Klinikum Delmenhorst (DKD) mit Blick auf den Krankenhausneubau an der Wildeshauser Straße bei der Grundsteinlegung in der vergangenen Woche. Deshalb sei es so wichtig, bereits früh eine genaue Vorstellung davon zu haben, was für ein Leitungsspektrum man anbietet und wie viele Patienten mit welchen Indikationen man behandelt. „Bei der Länge der Planungs-, Genehmigungs- und Bauphasen, verlangt diese strategische Planung einen Blick von zehn und mehr Jahren in die Zukunft“, betont Friedel.
Inbetriebnahme für März 2027 geplant
Das neue Krankenhaus soll bis Ende 2026 fertig gebaut sein, um bis Mitte 2027 in Betrieb gehen zu können. Es wird Platz für bis zu 319 Patienten bieten. Sechs Stockwerke wird das Gebäude umfassen. Die Notaufnahme und die Diagnostik werden im Erdgeschoss untergebracht sein, die Lagerflächen im Untergeschoss und der OP-Bereich auf einer Ebene mit der Intensivstation.
Friedel erinnert sich an zahlreiche, teils anstrengende Gespräche mit den Ärzten und Pflegekräften, um nur einige der späteren Nutzer des Krankenhauses zu nennen. „Ich war genervt, wenn den Nutzern wieder irgendeine Änderung eingefallen ist. Sie waren genervt, wenn ich mit dem Kostenargument kam. Und die Architekten waren genervt, wenn ich dann doch ab uns zu mal nachgegeben habe.“ Insgesamt sei es aber richtig und wichtig gewesen, sich für die Nutzerabstimmungen so viel Zeit genommen zu haben. „Denn nur dadurch, dass sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter parallel zu ihrer Arbeit in der Planung engagiert haben, bauen wir nun mit gutem Gewissen ein hochfunktionales Krankenhaus, das zu einer weiteren Verbesserung der stationären Versorgung in Delmenhorst beitragen wird“, ist der Krankenhauschef überzeugt.
Anpassung an demographische Daten
Das Delme-Klinikum wird im Neubau seinen Charakter als Grund- und Regelversorger behalten. „Wir haben auch zukünftig eine Innere Medizin und eine Chirurgie und wir unterhalten auch weiterhin eine Gynäkologie mit Geburtshilfe und eine Pädiatrie“, sagt Friedel und fügt hinzu: „Wir haben uns aber auch intensiv mit demographischen Daten und Daten zur Versorgungstruktur beschäftigt. Und deshalb sind wir im Neubau darauf vorbereitet, die invasive Kardiologie auszubauen und eine geriatrische Station zu betreiben.“