Erst im November vergangenen Jahres hatte der Rat zugestimmt, dass das leerstehende St.-Josef-Krankenhaus (JHD) zur Gemeinschaftsunterkunft wird. Jetzt im Sommer, genauer gesagt ab Juli, sollen die ersten Schutzsuchenden dort unterkommen.
Das bisher als Lost Place betitelte Gebäude, welches bisher verlassen und verwahrlost mitten in der Stadt stand, wird damit dann zum Safe Space. Ein sicherer Ort, an dem die geflüchteten Menschen zur Ruhe kommen können.
Überblick über die Planung
„Im Südflügel sind Zimmer mit Dusche und WC. Im Nordflügel werden Gemeinschaftszimmer und Funktionsbereiche eingerichtet. Im Westbereich befinden sich je Etage eine Küche und im Ostflügel sind die Büroräume sowie Sprechzimmer für Ärzte eingerichtet“, erklärt Michael Jenzok aus dem Gebäudemanagement anhand des ausgedruckten Grundrisses. Dieser hängt zur Zeit noch an jeder Ecke, damit man sich in dem teils verschachtelten Gebäude immer wieder orientieren kann.
Derzeit noch Bauarbeiten statt und die Handwerker sind schwer beschäftigt. Sobald das Erdgeschoss jedoch freigegeben wird, finden hier 50 Menschen einen Platz. Im Vier- bis Sechs-Wochen-Rythmus sollen dann die anderen Geschosse freigegeben werden. Insgesamt bietet das ehemalige Krankenhaus dann Unterschlupf für maximal 300 Menschen.
Ebenfalls vor Ort sind dann dauerhaft die Betreuer. Bereits im vergangenen Jahr wurden Verträge mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) abgeschlossen, die sich um die Organisation und Beaufsichtigung kümmern.
Die Ausstattung der Zimmer
„Wir werden auch den Gartenbereich so weit wieder auf Stand bringen, dass hier Projekte mit und für die Geflüchteten stattfinden können“, verrät Fachdienstleister für Kindesunterhalt, Zuwanderung und Integration Thomas Lauts.
Die Zimmer sind mit Hochbetten ausgestattet, sodass bis zu acht Leute in einem Zimmer unterkommen können. Teilweise haben diese sogar ein eigenes Badezimmer. Jene Zimmer, die über keinen privaten Sanitärbereich verfügen, nutzen die Bäder in ihrem Abschnitt. Da es sich hier um eine Notunterkunft handelt, ist der Standard gering gehalten. „Bis zu 15 Personen teilen sich dann eine Einzeldusche“, so Jenzok.
Zusätzlich gibt es auf jeder Ebene eine Küche zum Kochen. „Die Kühlschränke befinden sich allerdings auf den Zimmern“, erklärt Jenzok. „Wir haben festgestellt, dass das Kochen für die Geflüchteten sehr wichtig ist. Hier bekommen sie die Möglichkeit ihren individuellen und kulturellen Essgewohnheiten nachzukommen“, weiß Lauts.
„Für Anlieger und die Kaufmannschaft wird es in Zukunft ebenfalls einen Rundgang geben“, sagt Oberbürgermeisterin Petra Gerlach. Hierfür wird zeitnah eine Einladung mit der Notwenidgkeit zur Anmeldung versendet.