Schmerzen kennt jeder. Werden sie jedoch chronisch, ist besondere Hilfe nötig. Mit der Multimodalen Schmerztherapie behandelt das Delme Klinikum Delmenhorst (DKD) Betroffene in einer Therapie durch ein Team aus verschiedenen Fachdisziplinen. Schmerztherapeuten gehören ebenso dazu wie Orthopäden, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, Entspannungstherapeuten sowie ausgebildetes Pflegepersonal.
Informationsveranstaltung zum Thema „Schmerztherapie“
Die Möglichkeiten der Multimodalen Schmerztherapie stellt das DKD am Dienstag, 6. Juni, von 15 bis 20 Uhr in den Fokus einer Informationsveranstaltung mit Fachvorträgen und Vorführungen im Besuchercafé auf dem Klinik-Gelände an der Wildeshauser Straße. Der 6. Juni ist bundesweiter, jährlicher Aktionstag gegen den Schmerz. Das Leiden kann ganz verschiedene Gründe haben. „Es muss nicht immer der Hammer auf dem Fuß sein, sondern kann auch psychischer Natur sein“, weiß Dr. Ales Stanek, Chefarzt der Klinik für Palliativmedizin und Schmerztherapie.
In der dreiwöchigen, stationären Multimodalen Schmerztherapie wird nach Ursachen gesucht, zugleich geben die Experten Hinweise, wie der Betroffene damit umgehen kann. „Aus dem Wirrwarr an Richtungen kreieren wir ein Ziel, um an dem Problem zu arbeiten“, so der Facharzt. Ziel sei es, die Patienten wieder in das Alltags- und Berufsleben zurückzubekommen. Auch wenn die Schmerzen bleiben, wisse man hinterher, wie man sie am besten in den Griff bekommt.
Die Multimodale Schmerztherapie wird laut Stanek aufgrund des Aufwands nicht von vielen Kliniken in Deutschland angeboten. Niedergelassene Ärzte können Schmerzpatienten an das DKD überweisen, wenn sie selbst mit ihren Behandlungsmethoden allmählich nicht mehr weiterkommen. Ebenso können auch Patienten ihren Hausarzt für eine eventuelle Überweisung ansprechen. Dann prüft das Team zunächst, ob sich der Betroffene überhaupt für die Methode eignet. Die Kosten für die Behandlung übernehmen in der Regel die Krankenkassen.
Psychische und physische Faktoren
Die Therapie erfolgt nach gesetzlichen Vorgaben in einer Gruppe von maximal acht Teilnehmern, wobei die Größe beim DKD derzeit aus personellen Gründen auf maximal sechs beschränkt ist und ab August wieder hochgesetzt werden soll. Aktuell nehmen vier Menschen teil. Auch Einzelbehandlungen sind möglich. „Dabei geht es vor allem um psychische Faktoren, die im Hinterkopf herumschwirren, ohne dass man es ahnt. Das können zum Beispiel schlechte Erziehungsmethoden und Gewalterfahrungen aus der Kindheit sein. Solche Faktoren können Schäden hinterlassen, die man nicht vor Augen hat“, erklärt Stanek.
Mit der Infoveranstaltung will das DKD einen Querschnitt der Möglichkeiten aus der Multimodalen Schmerztherapie zeigen und demonstrieren, welche Ansätze das Team verfolgt. Niedergelassenes Fachpersonal kann als Gast Fortbildungspunkte bekommen.
Das Programm
15 Uhr: Begrüßung durch Dr. Ales Stanek.
15.05 Uhr: „Multimodale Schmerztherapie – Wozu?“, Dr. Marlitt Perl, Klinik für Palliativmedizin und Schmerztherapie
15.25 Uhr: „Chronische Schmerzen – hat Op da einen Sinn?“, Dr. Dirk Meyer, Chefarzt, Departement für Wirbelsäulenchirurgie und spinale Neurochirurgie.
15.45 Uhr: „Chronische Schmerzen – reine Kopfsache?“, Diplom-Psychologin Katharina Köpke.
16.05 Uhr: „Nicht nur Rücken …“, Dr. Miriam Witt, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.
16.25 Uhr: „Wenn gar nichts mehr hilft – Cannabis?“, Dr. Susanne Landsmann, Klinik für Palliativmedizin und Schmerztherapie.
17 Uhr: Praktische Vorführungen der Therapeuten.
17.30 Uhr: Wiederholung der Vortragsreihe.
15 bis 17 Uhr: Telefon-Hotline für Fragen zum Thema: 04221/99-5 64 56, -5 64 57 oder -5 64 58.