Das FSJ bereichert nicht nur die Kita-Kinder, sondern auch die Freiwilligen. Trotzdem wollen viele junge Leute kein Freiwilliges Soziales Jahr mehr machen.Foto: Verbund Bremer Kindergruppen Das FSJ bereichert nicht nur die Kita-Kinder, sondern auch die Freiwilligen. Trotzdem wollen viele junge Leute kein Freiwilliges Soziales Jahr mehr machen. Foto: Verbund Bremer Kindergruppen
Kita-Jahr

Immer weniger Freiwillige

Von
Bewerbungen für Freiwilliges Soziales Jahr in Kitas gehen zurück

Seit 1996 bietet der Verbund Bremer Kindergruppen das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) an. „Mittlerweile haben wir 120 Plätze“, sagt Geschäftsführerin Kristin Tanneberg.

Momentan sind für das Kitajahr 2023/24 nur 90 Plätze besetzt. „Wir suchen händeringend nach jungen Menschen, die erste berufliche Erfahrungen in einer Kita machen möchten“, so die Geschäftsführerin der Dachorganisation der Kindertageseinrichtungen von Elternvereinen in Bremen.

„Nachdem der Bedarf eigentlich stetig gestiegen ist, bemerken wir seit Corona, dass die Bewerbungen für die FSJs zurückgehen.“ Eine Erklärung sei laut Tanneberg, dass viele Menschen während der Pandemie eine erhöhte psychische Belastung hatten.

„Die Generation Z, wie man die jetzigen Schulabgänger nennt, hat auch oft ein anderes Verhältnis zur Arbeit und möchte vielleicht nicht für das Taschengeld, welches FSJler bekommen, arbeiten“, vermutet die Geschäftsführerin.

Viele der Schülerinnen und Schüler würden nach der Schulzeit auch gern reisen, was während der Pandemie nicht möglich war. „Hinzu kommt, dass es mittlerweile viele FSJ-Angebote gibt, aber sich die Anzahl der Freiwilligen nicht unbedingt erhöht.“ Um Werbung zu machen, hat der Verbund seine Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut, war in den Stadtteilen unterwegs und hat junge Leute angesprochen sowie den Kontakt zu Schulen ausgebaut. Trotzdem sind es immer noch zu wenig Anmeldungen.

Anmeldungen rückläufig

Auch bei KiTa Bremen sind die Zahlen der FSJler leicht rückläufig, die sich unter kita.bremen.de anmelden können. „Zurzeit sind 16 FSJler beschäftigt. Das ist geringfügig weniger als die durchschnittliche Anzahl in den letzten beiden Jahren mit 18 Freiwilligen“, sagt Aygün Kilincsoy, Sprecher des Bildungsressorts.

Dabei sei die Freiwilligenarbeit ein Gewinn für alle Parteien: „Die FSJler sammeln Erfahrungen und erhalten Einblicke in den Beruf. Nicht selten fangen manche danach eine Ausbildung in dem Bereich an“, erklärt Tanneberg.

Die Kinder und Fachkräfte profitieren von der jungen Perspektive der FSJler: „Die Freiwilligen unterstützen die Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit und begleiten die Entwicklung der Kinder über ein gesamtes Kindergartenjahr“, sagt Tanneberg.

Beim sowieso herrschenden Fachkräftemangel in der Branche seien die FSJler besonders unterstützend. „Natürlich sind die Freiwilligen keine gelernten Kräfte, aber die Gruppen werden trotzdem merken, dass da jemand fehlt“, betont die Geschäftsführerin.

Wer ein FSJ für das Kitajahr 2023/24 beginnen möchte, füllt auf verbundbremerkindergruppen.de das Formular aus.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner