Bereits zum neunten Mal richtet das Berliner Theater Anu auf Einladung des KulturBüros der Stadt Delmenhorst die Burginselträume aus. In diesem Jahr öffnet am Freitag und Sonnabend, 21. und 22. Juli, auf der Burginsel „Perpetuum – die Stadt ohne Mühsal“.
Auf Nachfrage mit Verweis auf den Eichenprozessionsspinner (EPS), der kürzlich auf der Burginsel gesichtet wurde, teilt der stellvertretende Pressesprecher der Stadt Delmenhorst, Felix Frank, mit: „Das Kulturbüro und der Fachdienst Stadtgrün und Naturschutz befinden sich im ständigen Austausch. Stand jetzt sind die Burginselträume nicht gefährdet. Direkt vor der Veranstaltung überprüfen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachdienst und dem KulturBüro, ob es auf der Burginsel weitere Fälle des Eichenprozessionsspinners gibt.“ Bei Bedarf würden umgehend Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um die Besucher zu schützen. Dazu gehören unter anderem eine Absperrung des betroffenen Bereichs sowie die sofortige Entfernung des Eichenprozessionsspinners.
Am 21. und 22. Juli können die Gäste jeweils ab 22 Uhr in geführten Gruppen für etwa zwei Stunden in die spannende Installation eintauchen. Der Einlass ist zwischen 21 und 22 Uhr möglich.
Unvergessliche Inszenierung
Die Organisatoren versprechen eine einzigartige Parkinszenierung auf der Burginsel, die zum Staunen und Träumen einlädt. Die poetische Installation umfasst sechs Stationen, die höchst ungewöhnliche Perspektiven auf das soziale Wesen Mensch und die Zukunft gemeinschaftlichen Lebens eröffnen. Denn es wurde der vollständige Plan eines Perpetuum mobiles gefunden. Das ewige Rad, welches sich, einmal angestoßen, viele Wochen dreht, verspricht grenzenlose und frei verfügbare Energie.
Der Futurist Paul Scheerbart projiziert seine „Welt des Perpehs“ mittels eines verrückten Apparates an die Wände. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Lecture-Performance, die ein virtuoses Spiel um Licht und Schatten miteinander vereint und den Wahnsinn einer sich immer schneller drehenden Maschine beschwört.
In einem eindrücklichen Experiment können die Besucher den sogenannten Schmetterlingseffekt bewundern. Zehn unterschiedlich große Bücher werden hintereinander aufgestellt. Und wenn am Ende ein klitzekleines Buch über eine Kettenreaktion ein fast zwei Meter großes Buch umstößt, ist der Wahnsinn spürbar.
Vor einem großen Kreuz sinniert „Frau Mehr“ über eine Welt ohne Gott. Sie feiert die Mehr-Mach-Maschine „Perpetuum mobile“. Drucker vervielfältigen pausenlos Anteilsscheine dieser neuen Erfindung, die die Kernfrage stellt: Wollen wir nicht alle ein bisschen mehr?
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich auf der städtischen Internetseite unter delmenhorst.de/kulturbuero. Eintrittskarten gibt es beim KulturBüro im Rathaus, online über das Vorverkaufssystem Eventim und ab 21 Uhr an der Abendkasse. Das Ticketkontingent ist begrenzt.