In Tinkeda im Norden von Togo profitieren 3.000 Einheimische von dem neuen Brunnen. Foto: pv
Brunnenbau

Endlich sauberes Wasser

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Rotary Club Ganderkesee ermöglicht Brunnenbau in Togo. Weitere Projekte sind geplant

Die Schüsseln stehen schon bereit, das Wasser fließt. Klares, sauberes Wasser. Rund herum stehen die Einheimischen, klatschen in die Hände. Es sind freudige Bilder aus Tenega, einem Kanton im Norden des westafrikanischen Staates Togo. Zu verdanken sind sie den engagierten Mitgliedern vom Rotary Club Ganderkesee, die seit 2005 Entwicklungsarbeit in Togo leisten.

Nach Projekten in dem Dorf Bitoka wie dem Bau einer Schule oder der Unterstützung von Landwirtschaft richten die Rotarier in ihrem neuesten Vorhaben den Blick Richtung Norden, in den Ort Tinkeda. „Es ist eine der ärmsten Gegenden in Togo, das Land ist dort viel trockener“, weiß Marina Becker-Kückens vom Rotary Club Ganderkesee.

Zugang zu unbelastetem Wasser

Das erste Ziel: Die Menschen sollen Zugang zu unbelastetem Wasser sowie Toiletten bekommen. 98 Prozent der Bevölkerung steht laut Becker-Kückens kein sauberes Wasser zur Verfügung, bei den Toiletten sind es 99 Prozent. Nachdem Mitte März die Fördergelder in Höhe von 30.000 Euro durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung bewilligt waren, konnte das Brunnenbohren beginnen. Der Rotary Club selbst steuerte 5.000 Euro bei.

Foto: pv

Der Brunnen, von dem vor Ort 3.000 Einwohner profitieren, ist mittlerweile da. Nun müssen noch fünf Wasserentnahmestellen gebaut werden. Demnächst sollen zudem Hygieneschulungen für alle Menschen stattfinden.

3.000 Menschen profitieren vom Brunnen

Dann folgen die ebenso wichtigen Toiletten. „Es gibt dort zwei große Regenzeiten im Jahr. Das Wasser nimmt alles mit, Fäkalien und Krankheitserreger landen überall“, schildert Rotary-Mitglied Dr. Christian König, der viele Jahre die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie beim Wichernstift leitete. Er war es auch, der den Stein in Togo einst ins Rollen brachte. Sein Sohn absolvierte ein Praktikum in Togo, wodurch König mit dessen Betreuer Bitoka in Kontakt kam.

Familie König besuchte das Dorf Bitoka, benannt nach Bitokas Vater, und der Kinder- und Jugendpsychiater lernte die bescheidenen Verhältnisse vor Ort kennen. Schnell war es um ihn geschehen und so wurde mit dem Rotary Club das erste Hilfsprojekt, der Bau einer Schule, angestoßen. Immer mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. „Die Menschen müssen es auch selbst wollen. Es bringt nichts, wenn wir sagen: Dieses und jenes braucht ihr jetzt“, so König.

Positive Auswirkungen sind sichtbar

Als zweites großes Projektpaket soll in Tenega die Landwirtschaft verbessert werden. Somit können sich die Einheimischen nicht nur selbst versorgen, sie können ein eigenes Einkommen generieren und der Landflucht entgegenwirken. In Bitoka sind die positiven Auswirkungen schon zu sehen. „Die Leute kommen zurück, um die Chance zu ergreifen, jetzt etwas verdienen zu können. Familien ziehen dorthin, der Ort wird gestärkt“, freut sich König.

Aufgrund des klimatischen Bedingungen im Norden des Staates dürfte die Verbesserung der Landwirtschaft in Tinkeda eine große Herausforderung sein. Denkbar sei zum Beispiel eine Tröpfchenbewässerung, bei der regelmäßig geringe aber exakte Wassermengen an die Pflanzen gebracht werden. Was genau angebaut wird, ist noch unklar.

Fest steht, dass die Ganderkeseer Rotarier für diesen Projektteil 20.000 bis 25.000 Euro zum Gesamtvolumen von rund 150.000 Euro beisteuern müssen. Neben Fördergelden helfen andere Rotary Clubs sowie Rotary International. Begleitet wird der Landwirtschaftsteil von entsprechender Bildungsarbeit mit den Bewohnern. „Wir sind guten Mutes, dass es es weitergeht und wir die Gelder bekommen“, sagt Becker-Kückens.

Zusammen zum Erfolg

Der Optimismus scheint nicht nur angesichts der bisherigen Erfolge angebracht. Schließlich bedeutet Tinkeda übersetzt so viel wie „Zusammen zum Erfolg“.

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