Ihre Ideen hält Yasemin in ihrem Ordner fest. Drei kleinere Romane hat sie schon geschrieben. Foto: Konczak
Nachwuchs

„Schreiben ist wie Zeichnen“

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Geschichten mit ernsten Themen sind die große Leidenschaft von Yasemin Eryürek (14)

Das Schicksal eines Waisenkindes, Kindersoldaten, die in den Krieg ziehen müssen, zwei Mädchen und ihre kulturellen Unterschiede – Es ist nicht gerade leichter Lesestoff, den Yasemin Eryürek in ihrem jungen Alter zu Papier bringt. Doch es sind genau solche Themen, die bei der 14-jährigen Realschülerin aus Delmenhorst die kreative Ader immer wieder anzapfen. Interessante Schicksale und ihre Hintergründe, Geschichten mit historischen oder auch soziologischen Wurzeln haben es ihr besonders angetan. „Ich schaue gerne Dokumentationen und Reportagen zu einem Thema. Ich möchte dann immer mehr wissen und informiere mich aus verschiedenen Quellen, nicht nur nationalen, sondern auch internationalen“, erzählt Yasemin.

Tiefgründige Themen

Ihre Ideen hat die Schülerin bereits in drei kleineren Romanen verwirklicht. Der Erstling entstand 2021 „Die da“ und handelt von einem 17-jährigen Waisenkind, das sich als Außenseiterin in der Welt zurechtfinden muss. Den Anschub gab Yasemin ein Bericht, den sie auf der Videoplattform „Youtube“ gesehen hatte. „Ich habe dann in mehreren Quellen recherchiert, um herauszufinden, wie es solchen Menschen genau geht. Das ist mir sehr wichtig für das Schreiben“, erklärt die kreative Nachwuchs-Autorin.

Anfang 2022 beschäftigte sich Yasemin dann – angestoßen von einer Reportage – mit dem Thema Kindersoldaten. Unter dem Titel „Auf dem Schlachtfeld“ werden zwei 14- und 15-jährige Mädchen aus ihrem friedlichen Leben gerissen, um als Kindersoldaten zu kämpfen. Wer verdient daran Geld? Wie positionieren sich die Medien dazu? Auch solche Fragen greift Yasemin auf. „Ich interessiere mich sehr für Politik und wie man politische Themen in Büchern verpacken kann“, sagt sie. Die neueste Geschichte heißt „Der Schatten unserer Unterschiede“ und erzählt von den kulturellen Unterschieden zwischen einem deutschen und einem türkischen Mädchen.

Der Funke wird entfacht

Und noch viele weitere Ideen schwirren in Yasemins Kopf herum. „Ich sage immer: Schreiben ist für mich wie Zeichnen, wobei die Wörter die Farben sind und ein Bild ergeben“, so die Schülerin über ihre große Leidenschaft, die mit dem Schreiben von Gedichten im Deutschunterricht ihren Anfang genommen hat. Ihr erstes poetisches Werk sei von ihrer Lehrerin sehr gelobt worden. Dann kam Corona mit dem Lockdown. Yasemin schrieb eine fünfseitige Ich-Erzählung aus ihrer eigenen Perspektive über das Leben während dieser Zeit. Der Funke was endgültig entfacht.

Bislang „schlummern“ Yasemins Geschichten noch auf dem Handy. Erst nach der Schule, so sagt sie, möchte sie versuchen, etwas zu veröffentlichen. Autorin will sie jedoch nicht werden, sondern Journalistin im Bereich Politik. „Als Schriftstellerin würde ich nebenbei arbeiten“, hat Yasemin schon genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft. Eins scheint bereits klar zu sein: Das Schreiben wird auch weiterhin ein fester Begleiter in ihrem Leben bleiben.

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