„Es war überaus herausfordernd, aber wir haben es überstanden.“ So fasst Tim Jesgarzewski das Jahr 2022 für die Osterholzer Stadtwerke zusammen. Der Aufsichtsratsvorsitzende hatte gemeinsam mit Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström zum Pressegespräch geladen, um die vergangenen 18 Monate Revue passieren zu lassen.
Eine Botschaft wollten die beiden mit Nachdruck senden: Die Versorgung ist im Landkreis gesichert. „Dass der Strom fließt, war für uns alle eine Selbstverständlichkeit“, sagte Jesgarzewski. Und auch um die wohlige Wärme im Haus habe man sich keine Gedanken machen müssen. „Das alles hat der Krieg in der Ukraine geändert“, erklärte Meyer-Hammerström. „Auf einmal war nichts mehr sicher. Das hat mich viele schlaflose Nächte gekostet.“
2022 sei geprägt durch die Themen Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit im Zuge der Energiepreisentwicklung worden. Gerade deshalb habe man bewusst den Kontakt zu den Kunden gesucht. „Wir sehen uns als Unternehmen, das fest in der Region verankert ist“, erklärte Meyer-Hammerström. „Wenn man da nicht in Krisenzeiten für die Menschen da ist, wann dann?“
Regelmäßig veranstalteten der Geschäftsführer und sein Team seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine Informationsabende, um den Kunden die aktuelle Situation samt Hilfen durch den Bund zu erklären. „Das war eine gute Sache“, findet Meyer-Hammerström, „so wussten wir, was den Menschen Sorgen macht.“
Trotz vieler Hürden konnten die Stadtwerke im ablaufenden Geschäftsjahr „erhebliche Risikovorsorgen“ bilden. „Diese ermöglichen es uns nach heutiger Einschätzung auch, dass wir mit Beginn der Heizperiode ab dem 1. Oktober mindestens die Gaspreise senken können.“
Insgesamt habe das Geschäftsjahr 2022 trotz Energiekrise „solide operative Zahlen auf dem Niveau der Vorjahre“ geschrieben. Witterungsbedingt und wegen einem gesteigerten Marktanteil erhöhte sich der Umsatz auf 69,5 Millionen Euro.
Natürlich liegt das in erster Linie an den gestiegenen Energiekosten. Die Stadtwerke investierten allerdings auch kräftig: Über 10 Millionen Euro steckten sie 2022 in neue Anschlüsse und die Widerstandsfähigkeit der Netze. „Wir investieren uns aus der Krise heraus und weiter in die Transformation in ein klimaneutrales Energiesystem herein“, fasst Meyer-Hammerström die Ziele für die kommenden Jahre zusammen.