Es dauert nur zehn Sekunden, dann steht das ganze Wohnzimmer in Flammen. Der Grund: ein Funke springt von einer defekten Lichterkette auf den Weihnachtsbaum über. „Das Zimmer brennt so schnell, da haben Sie noch nicht einmal den Telefonhörer in der Hand“, sagte Timo Kück zu den beeindruckenden Bildern, die er mitgebracht hatte. Der Gemeindebrandmeister der Feuerwehr Worpswede war zu der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirats eingeladen und klärte in der Ratsdiele über Gefahrenstellen und den richtigen Umgang mit Bränden auf.
Batterien regelmäßig tauschen
„Ich möchte Ihnen keine Angst machen“, so Kück, „aber Feuer ist unberechenbar und entwickelt sich oft in einem Tempo, das man gar nicht einschätzen kann.“ Umso wichtiger, dass man gerade im häuslichen Bereich gut ausgerüstet ist. „Der Feuermelder gehört an die Decke und nicht in die Schublade, weil er nachts gepiepst hat“, machte Kück den Anwesenden deutlich. Braucht das Gerät eine neue Batterie, sollte man diese sofort einsetzen und den Feuermelder wieder an seinem Einsatzort befestigen. „Das rettet Ihnen im Zweifelsfall das Leben.“
Feuerwehr in jedem Falle rufen
Sollte es zu einem Brand im Eigenheim kommen, dürfe sich niemand davor schämen die Feuerwehr zu rufen. Kück machte deutlich: „Dafür sind wir da!“ Selbst wenn das Feuer bei Eintreffen der Kameraden bereits gelöscht sei, ist der Einsatz kostenlos. „Wir können dann mit unserer Wärmebildkamera nachprüfen, ob es irgendwo im Raum noch einen Schwelbrand gibt, den man mit bloßem Auge manchmal gar nicht erkennt.“
Gefahr in der Küche: Stichflammen
Häufig komme so etwas zum Beispiel bei Küchenbränden vor. In der Abzugshaube könnte es dann unbemerkt weiter kokeln. Überhaupt: Das Thema Herdbrand ist für Kück ein besonders wichtiges. „Brennt der Topf oder die Pfanne, dann stellen Sie den Herd aus und legen einen Deckel drauf“, so Kücks Rat. „Danach informieren Sie die Feuerwehr und heben auf gar keinen Fall den Deckel wieder auf.“ Denn unter der Abdeckung könnten die Flammen weiter lodern. Kommt dann Sauerstoff dazu, gibt es meterhohe Stichflammen. „Dann sind Sie sehr schwer verletzt oder tot.“ Ein Fett-Brand sei immer ein Fall für die Profis.
Brandschutz-Training soll kommen
Einen Feuerwehrlöscher sollte man im Haus haben – noch besser wäre es, wenn auch einer im Auto stationiert wird. „Wo Sie den Feuerlöscher kaufen, ist egal. Achten sie nur darauf, dass Sie ihn richtig lagern und er noch einsatzfähig ist.“ Weil es bei den Vortragsbesuchern einige Lücken beim Umgang mit dem Feuerlöscher gab, will Kück bald ein Training für Interessierte in Worpswede anbieten.