Annemarie Lampe (Mitte) führte die Schulkinder über das Gelände und erklärte ihnen, wo und wie der häusliche Abfall verwertet wird. Foto: Fricke
Umweltschutz

Weniger Müll und mehr recyceln

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BioS-Projekttag: Die Grundschule Menckeschule hat den Abfall Service Osterholz besucht.

„Mein Müll in Afrika – ist das gerecht?“ Unter diesem Titel fand jüngst ein Projekttag beim Entsorgungszentrum des Abfall Service Osterholz (ASO) statt. Geladen hatte die Biologische Station Osterholz (BioS), die auf der Grundlage der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele eine Aktionswoche für Schülerinnen und Schüler der Grundschulen veranstaltete. Dabei wurden vier unterschiedliche Themen praktisch bearbeitet.

Einblick in Sammelhalle

Den ASO besuchte eine 2. Klasse der Menckeschule. Hier erfuhren die Schüler und Schülerinnen, was mit ihrem Müll geschieht. Mit gelben Warnwesten ausgestattet führte Annemarie Lampe vom ASO die Schulklasse mit ihrer Lehrerin Iris Effe und Frauke Schmidt von der BioS über das Gelände des Entsorgungsunternehmens. Die Kinder erhielten Einblicke in die Sammelhallen von Restmüll, Papier und Plastik. „Es ist ganz wichtig, den Abfall zu trennen“, betonte die ASO-Mitarbeiterin. „Noch besser ist es, erst gar keinen Müll zu produzieren“, appellierte sie an ihre jungen Besucher.

Mehr Nachhaltigkeit gefordert

Die Mädchen und Jungen erfuhren, was „Sperrmüll“ ist und dass es hier eine Tauschbörse gibt. „Da ist alles drin, was zu schade zum Wergwerfen ist.“ Hier können sich die Besucher nützliche Dinge für den häuslichen Gebrauch aussuchen, erfuhren die Kleinen. Dass auch jede Menge Elektroschrott angeliefert wird, war deutlich zu erkennen. Die Leute sollten überlegen, ob sie zum Beispiel alle zwei Jahre ein neues Handy brauchen, oder ob das alte noch gut genug ist, erklärte die ASO-Mitarbeiterin.

Überraschende Funde im Müll

Die riesige Halle, in der Restmüll abgeladen und verladen wird, betraten die Kinder nur zögernd. Der Krach und der Geruch schreckte einige ab und sie blieben lieber draußen. Der gewaltig große Kran, der die Abfälle bewegte und in eine Müllmühle hievte, beeindruckte die Mädchen und Jungen. Sie erfuhren, dass der Baggerfahrer einmal kleine Kätzchen im Abfall entdeckt hatte und sofort den ganzen Betrieb stoppte. Die kleinen Kätzchen wurden gerettet, Annemarie Lampe zeigte den Kindern ein Foto, wie sie heute aussehen. Von dieser Aktion waren alle Kinder sehr gerührt.
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren von den wertvollen Bestandteilen im Elektroschrott und sahen in der Wertstoffhalle riesige gepresste Papierbündel. Mit aller Kraft versuchten sie, einen Ballen zu bewegen, das klappte jedoch nicht, weil dieser bis zu 800 Kilogramm schwer ist.

Weniger Müll in Afrika

Am Ende erfuhren die Grundschüler: Wenn sie weniger Müll produzieren und alles sortieren, landet weniger Müll in Afrika. Wie schlimm es auf den Müllhalden in Afrika heute aussieht und wie gesundheitsschädlich dort Müll verbrannt und verwertet wird, das sahen die Schüler in einem kurzen Filmbericht. Abschließend produzierte die Klasse eine umweltfreundliche Verpackung, zum Beispiel für Schulbrote: Auf einem Stück Stoff wurden Wachsflocken verteilt und eingebügelt, so entstand ein praktisches Wachstuch, das wunderbar zum Verpacken von Speisen nützlich ist. Alle versahen ihr eigenes Wachstuch mit Namen. „So kann auf Alufolie oder Plastik verzichtet werden“, erklärte Frauke Schmidt der Gruppe.

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