Die gemischte Gruppe aus Deutschland und der Türkei hat eine Woche gemeinsam in Bremen sich mit inklusiven Themen auseinander gesetzt und auch Exkursionen in Bremen gemacht. Foto: pv Die gemischte Gruppe aus Deutschland und der Türkei hat eine Woche gemeinsam in Bremen sich mit inklusiven Themen auseinander gesetzt und auch Exkursionen in Bremen gemacht. Foto: pv
Lidicehaus

Geht nicht gibt‘s nicht

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Schüler lernen bei internationalem Begegnungsprojekt was Inklusion bedeutet

Mit dem Gedanken, achtsameren Umgang mit körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen zu lernen, haben Jugendliche aus Deutschland und der Türkei sich im Lidicehaus zusammengefunden und an Workshops zum Thema Inklusion teilgenommen.
Das Projekt ist eine Kooperation der Diakonischen Kinder- und Jugendhilfe Petri und Eichen mit dem Kino- und Theratervereins Diyarbakir (Diyarbakir Tiyatro ve Sinema Dernegi). Sieben Tage lang haben sich die Jugendlichen in drei Workshops mit dem Thema Inklusion befasst.

Was Inklusion für die Jugendlichen bedeutet

„Kleinste Änderungen, die niemandem zur Last fallen, reichen aus, um viel zu Bewirken. Oft reicht schon ein Lächeln, um etwas gutes zu tun“, sagt Firat Atabey aus Diyarbakir. Der 21-jährige Student ist Teil der Theater-Gruppe die aus der Türkei angereist ist.
Für Firat muss Inklusion von der Mehrheitsgesellschaft ausgehen. „Wir sind diejenigen, die körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen Hindernisse in den Weg stellen. Wenn wir uns bemühen, dann können die Betroffenen im Arbeits- und Sozialleben Fuß fassen“, sagt der junge Mann.
Elias Nouwarme ist 22 Jahre alt und inzwischen das zweite Mal dabei. Er ist Teil der Bremer Gruppe. „Es macht mir Spaß neue Leute aus anderen Ländern und Kulturen kennenzulernen“, sagt Elias. Er möchte mit solchen Projekten auf das Thema Inklusion aufmerksam machen. „Im Rahmen des Projekts habe ich gelernt, wie wichtig es ist, aufeinander zu achten, insbesondere dann, wenn Sprachbarrieren existieren“, sagt er.
Die Partnerschaft zwischen dem Kino- und Theaterverein Diyarbakir und Petri und Eichen läuft bereits seit neun Jahren. „In der Zeit haben wir mehrere internationale Jugendbegegnungen gemeinsam ausgetragen“, sagt Zara Cemile Tolan, Geschäftsbereichsleiterin im Bereich Jugendförderung des Vereins. „Dieses Jahr sind wir, inklusive den Projekt- und Gruppenleitern 40 Personen“, sagt Tolan.

Drei Workshops – jede Menge Input

Im ersten Workshop hat die internationale Gruppe zunächst fachlichen Input bekommen. „Die Jugendlichen haben ein Länderspiel ausgetragen. Das Ergebnis haben sie nach dessen Inklusivität bewertet. Waren Inhalte nicht inklusiv genug, haben sie Ideen entwickelt, wie sie es hätten besser machen können“, sagt Tolan.
Anschließend probierten die Jugendlichen sich an verschiedenen Aufwärmspielen, Kennenlernspielen und Partnerinterviews, um sich gegenseitig kennenzulernen. Um Barrieren zu überwinden, kommunizierten sie mithilfe von Bildern und Gegenständen.
Im zweiten Workshop haben die Jugendlichen digitale Werkzeuge und Methoden sowie den Umgang mit der Kamera gelernt. Teil drei der Workshop-Reihe beinhaltete Theaterpädagogik. Die Jugendlichen dachten sich Szenen aus und stellten sie in einer Präsentation vor. Die Art und Stilmittel der Präsentation durften die Jugendlichen frei wählen.
„Die Kinder sind als Gruppe gewachsen und kümmern sich umeinander. Bei Exkursionen haben sie auch Bremische Sehenswürdigkeiten gesehen“, sagt Tolan. Im Rahmen der Veranstaltung sprachen die Teilnehmer auf Deutsch, Englisch, Kurdisch, Türkisch und der Gebärdensprache.

Bremer besuchen bald Diyarbakir

In den Herbstferien geht es für die Bremer Gruppe zum Gegenbesuch in die Türkei. Das internationale Inklusionsprojekt wird gefördert von Erasmus Plus und Jugend für Europa. Kofinanziert wird es von der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke, der Senatorin für Soziales und der Daniel Schnakenberg Stiftung.

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