Die Caches, also die versteckten Kapseln, sind dank Koordinaten in der App hinterlegt und können von den Nutzern gefundern werden. Manche von ihnen sehen aus wie Brotdosen, es können aber auch alte Filmrollen, Minzschächtelchen oder Ähnliches sein. Symbolbild: Pixabay
Freizeit

Moderne Schatzsuche

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Mit Geocaching die Natur neu erleben / Revierleiter Jens Meier über die Vor- und Nachteile

Um auf Schatzsuche zu gehen, muss man im Jahr 2023 kein Pirat sein und vorher eine Schatzkarte lesen. Heutzutage geht das ganz einfach über das Smartphone und die passende App.

Mit Geocaching entdecken die Suchenden die Natur und die allgemeine Umgebung nochmal aus einer ganz anderen Perspektive. „Es ist eine moderne Art der Schatzsuche und zugleich die Möglichkeit, neue Gegenden zu entdecken. Caches gibt es mit vielen verschiedenen Schwierigkeitsgraden, sodass jeder – sowohl der Anfänger als auch der Power-User – zu Erfolg kommen kann und das überall auf der Welt, sowohl am Wochenende als auch im Urlaub“, führt Jens Meier, der Revierleiter bei den Niedersächsischen Landesforsten im Hasbruch ist, aus.

Versteckt in Höhlen und Bäumen

Bei Erfolg finden die modernen Piraten an Land in oftmals ausgeklügelten Verstecken eine kleine Dose mit einem Stück Papier. Auf dem können sie dann festhalten, dass sie den Schatz gefunden haben. „Geocacher, die Caches verstecken – sogenannte Owner – wählen gerne Bäume, Baumstümpfe, Felsen, Findlinge, Gewässerufer und so weiter als Versteck aus“, weiß Meier. Bei der Schatzsuche geht es weniger um Gold und andere materielle Reichtümer, sondern eher um die persönliche Erfahrung und das ausgeschüttete Serotonin bei Erfolg.

Die andere Art der Freizeitbeschäftigung „erfreut sich immer größerer Beliebtheit für Jung und Alt und gewinnt daher zunehmend an Popularität – rund 40.000 Caches in Niedersachsen“, erklärt Meier. Auch in seinem Revier, dem Hasbruch, sind zehn solcher Schätze versteckt und warten darauf, gefunden zu werden.

Die Natur respektieren

Es ist nicht alles nur blumig, Geocaching kann auch Schaden anrichten. „Die Orte, an denen Caches versteckt werden, können Brut-, Aufzucht- oder Rückzugsgebiete für Tierarten oder Standorte seltener Pflanzenarten sein und sie können innerhalb von Schutzgebieten mit entsprechenden Schutzgebietsauflagen wie zum Beispiel Wegegeboten liegen“, klärt der Revierleiter auf.

Im Jahr 2020 hatte er mit einigen rechtwidrigen Verstecken zu tun, die zeitnah von den Ownern oder von Meier selbst geborgen und gelöscht werden mussten.
Wer einen Cache erstellen will, muss einige Regeln beachten und respektieren. Dazu zählen sowohl Naturschutzsaspekte sowie die Sicherheit, das Betretungsrecht und allgemeine Regeln zur Installation der Verstecke. „Owner sollten immer klären, ob ein vorhandener oder geplanter Cache sich in einem Schutzgebiet befindet“, führt Meier ein Beispiel für den Naturschutz an. Ebenso ist es wichtig, die Brut- und Setzzeit im Blick zu halten, wie auch in der App Hinweise auf die jeweiligen Gebiete anzugeben.

„Caches in der Nähe jagdlicher Einrichtungen wie Hochsitze, Kirrungen und Wildäcker sind zu vermeiden. Dies dient nicht nur der Konfliktvermeidung mit Jagdpächtern und anderen Jagdberechtigten, sondern auch der persönlichen Sicherheit“, weist der Revierleiter auf einen weiteren Aspekt hin. Besonders während der Hauptjagdsaison von Oktober bis Januar kann es zu Absperrungen in den Jagdbereichen kommen, denen Folge zu leisten ist.

Bei der Anbringung von Verstecken muss darauf geachtet werden, dass keine Nägel in Bäume geschlagen werden dürfen, ebenso keine Seile, Drähte oder Ähnliches, die diesen verletzen könnten. Generell sollte die Natur respektiert und kein Schaden an ihr angerichtet werden.

Weitere Hinweise und Informationen sind hier zu finden.

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