Bereits vor einiger Zeit wurde in der Rübhofstraße, der Findorffstraße und der Bördestraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern durchgesetzt (wir berichteten). Doch wie läuft überhaupt der Weg von der Entscheidung einer neuen Geschwindigkeitsbegrenzung hin zur tatsächlichen Umsetzung? Bettina Preißner, Erste Stadträtin, erzählt, der Wunsch nach mehr 30er Zonen in der Stadt habe eine lange Vorgeschichte. So gab es schon mehrere Anträge, letztlich gelte aber: „Die Politik entscheidet das nicht.“
Auch wenn der politische Wille durchaus da sei, der wichtigste Punkt sei immer die Sicherheit. Ordnungsamtleiter Volker Pfeil bestätigt, dass es keine gesetzliche Handhabe für flächendeckende Begrenzungen auf 30 Stundenkilometer gibt. „Wir wollen das auch nicht“, sagt er. Er betont die Bedeutung von Ein- und Ausfalltoren. Auf einer Karte sind die Straßen markiert, auf denen man noch in gewohnter Geschwindigkeit fahren darf. Sie beschreiben einen ungefähren Kreis durch die Stadt. Die Verkehrslenkung sei hier ein ausschlaggebender Faktor, so Pfeil. Man wolle schließlich nicht, dass Schwerlasttransporter oder Pendler Routen durch Anliegergebiete planen.
Die Umsetzung
Zur konkreten Umsetzung von Tempo 30 Zonen kann Uwe Schleucher, Leiter der unteren Verkehrsbehörde, Antworten liefern. Seine Aufgabe sei es unter anderem sämtliche Straßen im Stadtgebiet ständig zu prüfen. Häufen sich Unfälle und werden andere Sicherheitsmängel ersichtlich, sei Beruhigung gefordert. Auf Kreisstraßen, so Schleucher, gäbe es keine andere Beruhigungsmöglichkeit als die der Geschwindigkeitsbegrenzung. Das aktuell betroffene Gebiet gehört zur Kreisstraße 5.
Die Anbringung von neuen Schildern, erzählt Schleucher, erfolgt immer in Ferienzeiten, um die entstehende Belästigung zu reduzieren. Pfeil bestätigt außerdem, dass Schilder in der regulären Arbeitszeit aufgestellt werden. Was nach der Ferienzeit aber stattfinden könnte, ist das Aufstellen von Blitzern in dem betroffenen Gebiet. Hier liegt die Zuständigkeit allerdings wieder beim Landkreis.
Resonanz der Bevölkerung
Die neue 30er-Strecke trifft auf geteiltes Echo. Während einige Anwohner erfreut darüber sind, dass es auf der kurvenreichen Strecke sicherer werden könnte, zeigen sich einige Verkehrsteilnehmer verärgert. Doch auch Anwohner zeigen sich nicht durch die Bank überzeugt. Einer wirft der Stadt etwa vor, sich keine Gedanken gemacht zu haben und würde sich wünschen, dass die 30er-Strecke sogar noch verlängert wird. Bis zum Zebrastreifen neben der Tankstelle. „Wir hatten so viel Hoffnung, dass es vernünftig gemacht wird“, ärgert sich der Anwohner. Seiner Meinung nach würde die Aussicht auf 50 Stundenkilometer so bald nach der Ampel an der Grundschule eher zum Rasen anregen.