Thomas Müller (in Warnweste) von der Bürgerinteressengemeinschaft rief auch dazu auf, beim Umgang mit Politikern und Vertretern der Wirtschaft auf gesittetes Verhalten zu achten.Foto: RoskampThomas Müller (in Warnweste) von der Bürgerinteressengemeinschaft rief auch dazu auf, beim Umgang mit Politikern und Vertretern der Wirtschaft auf gesittetes Verhalten zu achten. Foto: Roskamp
Bau-Projekt

Strategietreffen zu Wulfsküche

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Die Bürgerinteressengemeinschaft hat am Donnerstag zur Versammlung geladen.

Der Saal der Friedenskirche war am Donnerstagabend zum Anschlag gefüllt, Frauen und Männer in gelben Westen stellten immer mehr Klappstühle für die vielen Besucher auf. Man merkte: Das Thema Wulfsküche bewegt die Scharmbeckstoteler, viele folgten der Einladung der Bürgerinteressengemeinschaft (BIG) zur Bürgerversammlung, die sich eben dieses Themas annahm. Es gab aber auch eine kleine Überraschung. Nachdem längere Zeit schon hinter vorgehaltener Hand darüber diskutiert wurde, verkündete Thomas Müller von der BIG, dass man vorhabe, eine Wählergemeinschaft zu gründen.

Fragezeichen hinter Verkehrssituation

Die Bedenken der Scharmbeckstoteler sind bereits bekannt. So geht es ihnen darum, dass das Baugebiet Wulfsküche ihrer Ansicht nach derzeit mit zu vielen Wohneinheiten geplant wird. Hierzu sei angemerkt, dass Bürger und BIG sich mit dem Plan der Stadt einverstanden zeigten, der 99 Wohneinheiten vorsieht. Auch dass eventuelle Folgekosten in Sachen Infrastruktur entstehen, die dann womöglich die Steuerzahler abdecken müssen, wurde publik gemacht. Über die entstehenden Verkehrssituation mit deutlich mehr Pendlerverkehr, herrscht Ungewissheit.

„Keine Gegner des Bebauungsgebietes“

Noch einige weitere Punkte wurden angesprochen, so etwa Versickerungsflächen für Regenwasser. Diese, so Müller und Dieter Schindler, ebenfalls von der BIG, gelte es nun zu verschriftlichen und im Bürgerbeteiligungsverfahren einzureichen. „Wir sind keine Gegner des Bebauungsgebietes“, betonte Müller. Man wünsche sich aber eine Planung im kleineren Stil und womöglich die Entstehung eines „Dorfmittelpunktes“. Zum weiteren Vorgehen vereinbarten die Anwesenden, mit möglichst breiter Besetzung an den betreffenden Terminen im Rathaus teilzunehmen. So stehen am 5. und am 12. September Planungsausschüsse an. Auch zum Rat am 21. September wolle man nach Möglichkeit kommen.

Kritik an Ortsvorsteher Schnaars

Überhaupt wurde Kritik an den zuvor gewählten Politikern im Stadtrat laut. „Warum machen wir nicht eine Wählergemeinschaft“, sagte Müller. Wie vieles an jenem Abend erntete auch dieser Vorschlag lauten Applaus. Dass man sich vorstellen könnte, aus der BIG heraus eine Fraktion zu gründen, wurde schon vor einiger Zeit angedacht, bisher gab es hierzu aber noch nichts Offizielles. Eine Person, die ebenso thematisiert wurde: Peter Schnaars, Ortsvorsteher Scharmbeckstotels. Dessen öffentliche Werkstattgespräche seien nicht hinreichend kommuniziert worden, eine Platzreservierung für die BIG wurde abgelehnt. Wohl, weil man unbequem sei, überlegte Schindler laut.

„Werdet nicht polemisch“

Schnaars, der an dem Abend nicht anwesend war, sagte auf Rückfrage des HAMME / WÜMME REPORT, man habe nicht das persönliche Gespräch mit ihm gesucht, wobei seine Kontaktdaten mittels einer kurzen Internetsuche leicht zu finden seien. Die Bekanntmachungen der Werkstattgespräche würde er per E-Mail an einen Verteiler und an die Presse senden. Er gibt jedoch zu, dass er die Platzreservierung der BIG abgelehnt hatte. Diese hätte 50 Plätze gewollt, zur Verfügung stünden aber nur 60. Der Investor Koenen-Bau war auf Rückfrage zu keiner weiteren Stellungnahme bereit. Stattdessen wolle man zunächst die Bürgerbeteiligung abwarten, um zu sehen, welche Fragen oder Befürchtungen tatsächlich im Raum stünden. Bei aller Kritik mahnte Müller auch an, man solle gesittet bleiben. „Werdet nicht polemisch“, sagte er. Man habe schließlich mit Menschen zu tun.

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