Bei der Bremer Straßenbahn AG wird stichprobenartig der Ausweis zum Deutschlandticket kontrolliert. Und diese Maßnahme wird aufgrund der Fälschungen ausgeweitet.Foto: WR Bei der Bremer Straßenbahn AG wird stichprobenartig der Ausweis zum Deutschlandticket kontrolliert. Und diese Maßnahme wird aufgrund der Fälschungen ausgeweitet. Foto: WR
Deutschlandticket

Verschärfte Kontrollen

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Immer mehr gefälschte Deutschlandtickets in Bremen und umzu im Umlauf

Viele Bremerinnen und Bremer profitieren vom günstigen Angebot des Deutschlandtickets. In Zügen in und um Bremen kursieren allerdings mittlerweile auch gefälschte Deutschlandtickets.

„Die Täter verwenden beispielsweise Bildkopien gültiger Tickets, die sie mit ihrem eigenen Namen angereichert haben und zeigen diese bei Kontrollen auf dem Handy vor“, sagt Benjamin Havermann, Sprecher der Nordwestbahn, in deren Netzen auch bereits gefälschte Deutschlandtickets aufgetaucht sind.

Auch die Chipkarten sind nicht vor Betrug sicher. „Die Betrüger zeigen Chipkarten vor, die nicht der kontrollierten Person, sondern Dritten gehören“, erklärt Havermann. Da das Deutschlandticket, auch 49-Euro-Ticket genannt, nicht übertragbar ist, handele es sich dabei um Betrug. „Selbst wenn das Ticket in dem Zeitraum gültig ist“, betont der Nordwestbahn-Sprecher und ergänzt: „Wenn solche Fälle auf den Zügen auftauchen, wird nach Möglichkeit die Polizei hinzugezogen oder über unsere Fach-Abteilung Strafanzeige gegen den Fahrgast gestellt.“

Verschärfte Kontrollen

Auch beim Metronom sind gefälschte und von Dritten genutzte Deutschlandtickets im Umlauf. „Unser Personal ist dazu angehalten, sich grundsätzlich Lichtbildausweise vorzeigen zu lassen“, so Sprecher Richard Lemloh und betont: „Wir stellen uns wegen steigender Vorfälle mit verschärften Kontrollen darauf ein.“

Die Bremer Straßenbahn AG hat noch keine Unregelmäßigkeiten während der Kontrollen festgestellt. „Wir prüfen stichprobenartig die Personalausweise zu den Deutschlandtickets. Und diese Stichproben werden wir nun ausweiten“, sagt Sprecher Andreas Holling. Auch die Nordwestbahn behält sich Schwerpunktkontrollen jederzeit vor.

Jörg Ristow, Sprecher der Bundespolizei, weiß: „Der Einsatz eines gefälschten oder manipulierten Tickets kann drei Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch erfüllen.“ Darunter fallen Betrug, Urkundenfälschung und Erschleichen von Leistungen.

Um sich vor falschen Ticket-Käufern zu schützen, rät eine Sprecherin der Deutschen Bahn, die Fahrkarte nur bei Anbietern des Deutschlandtickets zu kaufen. Alle Anbieter sind unter d-ticket.info aufgelistet. „Eine Buchung für Dritte sollte online nur durch eine bekannte Person durchgeführt werden“, so die Sprecherin. Auch bei vermeintlichen Schnäppchen über Drittanbieter, zum Beispiel über Mitfahrer-Portale, sollte man vorsichtig sein.

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