Wahlurnen im Wahlamt in Bremen Für einen Jugendbeirat müssen Wahlen organisiert und durchgeführt werden. Die Jugendlichen müssten sich auf mehrere Jahre festlegen. Ein Jugendforum kann ohne Wahlen stattfinden.
Woltmershausen

Jugendliche mehr beteiligen

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Wie sich junge Leute über ein Jugendforum im Stadtteil Woltmershausen mehr einbringen könnten.

von Volker Althoff

Wie können Jugendliche sich auf politischer Ebene im eigenen Wohnumfeld beteiligen? Darauf gab Sandra Grohnert, Fachberaterin für Jugendbeteiligung in der Senatskanzlei, jüngst dem Beirat Auskunft. „

Über eine Jugendbeteiligung können junge Leute zum Beispiel mitbestimmen, eigene Interessen und Ideen einbringen und eine eigene Meinung äußern.“

Kritik, Wünsche und Themen äußern

Ein Beteiligungstag findet bereits einmal im Jahr statt. An diesem können die jungen Leute Themen, Kritik und Wünsche äußern, die dann an den Beirat gehen.

„Ein Jugendbeirat oder Jugendforum ist eine Interessensvertretung der Jugendlichen im Stadtteil. Er bewilligt Projekte oder setzt eigene Projekte um. Es finden regelmäßige Treffen statt und Social Media Kanäle werden bespielt. Der Jugendbeirat oder das Jugendforum nimmt teil an Fachtagen und Veranstaltungen im Rathaus sowie an Ausflügen“, skizzierte Grohnert.

Eigene Gelder für Jugendprojekte

Beide Gremien haben ein eigenes Budget (Jugendglobalmittel). Im Jugendbeirat werden Jugendliche von Gleichaltrigen für zwei bis vier Jahre gewählt. Einen solchen Beirat gibt es bereits in Hemelingen, Huchting sowie Horn-Lehe.

„Jugendliche können zudem im Stadtteil ein Jugendforum gründen. Eine Wahl hierfür ist nicht nötig. Die Jugendlichen legen sich nicht über einen langen Zeitraum fest“, so Grohnert weiter.

Dieses Gremium gibt es unter anderem in Findorff, Gröpelingen sowie der Vahr.

Ganzjährig findet die Jugendbeteiligung auf „Itslearning“, einer digitalen Lernplattform, statt. „Das ist ein Kurs, der nichts mit der Schule zu tun hat“, sagt Grohnert.

„Wir hoffen, dass wir viele Jugendliche damit erreichen können.“ In Umfragen sollen Ideen für den Stadtteil geäußert werden.

Jugendforum könnte starten

Weder Jugendbeirat noch Jugendforum sind bisher in Woltmershausen vertreten. Während der Jugendbeirat hochschwellig sei, handele es sich beim Jugendforum um ein niedrigschwelliges Angebot. Grohnert schlägt für Woltmershausen zunächst ein Jugendforum vor.

„Wir stehen jeder Form der Jugendbeteiligung selbstverständlich positiv und offen gegenüber. Welches Format sich auch immer etabliert, wenn es Jugendliche gibt, die sich im Stadtteil engagieren wollen, so unterstützen wir dies uneingeschränkt“, sagt Simon Beckmann (Grüne).

Ole Lindemann (CDU) begrüßt die Einrichtung eines Jugendforums als Auftakt: „Dieses ist zunächst weniger formalistisch als ein Jugendbeirat und man kann schauen, wie viele interessierte Jugendliche erscheinen.“

Eike Schubert (SPD) merkte an: „Mit dem Arbeitskreis Jugendbeteiligung ist es den Akteuren zunächst wichtig, junge Menschen stärker an Entscheidungen im Stadtteil zu beteiligen, beziehungsweise diese zu motivieren sich für ihre Bedarfe einzusetzen. Es ist aber schwierig sie längerfristig in diesem Bestreben zu binden.“

Beiratssprecherin Edith Wangenheim (SPD) fügte hinzu: „Die kontinuierliche Begleitung hat bisher immer gefehlt.“

Der Tagesordnungspunkt wurde nun an den Fachausschuss Kita, Bildung und Jugend übersandt und wird dort erneut diskutiert werden.

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