Ambiente
Sehr schön: Die Mühle am Wall ist nicht nur ein Bremer Wahrzeichen, sondern außen und innen auch ein wahres Kleinod. Der eigentliche Gastraum ist nicht groß und mit grünen Wänden und stilisierten Hopfen-Abdrücken, dunklem Holz, den rustikalen Bogenfenstern und modernen Lampen sehr gemütlich. Schön, dass sowohl die Toiletten als auch die Küche und Bar in einem Anbau untergebracht sind und so das ursprüngliche Gebäude nicht verkleinern. Durchgänge in den Nebentrakt geben Malereien der Alexander von Humboldt frei – ein schöner, maritimer Touch. Neben einer großen Terrasse mit Blick in die grünen Wallanlagen gibt es noch eine zweite Etage, die hell gestaltet ist und viel Mauerwerk zeigt.
Essen
Von der Mittagskarte wählen wir Zwiebelfleisch vom Schwein mit Sojabohnen-Kartoffelpüree für 11,90 Euro. Was kommt, ist eine kleine Portion mit würfelgroßen Fleischstücken, die scharf und zu lange angebraten wurden. Das infolgedessen trockene Fleisch – mit wenigen Zwiebelringen – liegt auf dem Bohnen-Kartoffelstampf, der optisch und geschmacklich zu neutral daherkommt und uns nicht überzeugt. Insgesamt wird das Gericht leider gerade nur noch lauwarm serviert. Als Topping gibt es ein wenig Sprossen, Kresse und Schnittlauch.
Die gebackene Süßkartoffel mit Couscous, Gemüse und Ananas süß-sauer kostet 10,90 Euro. Dieses Gericht kommt heiß auf den Tisch, lässt uns aber mit Fragezeichen zurück. Zum Einen sind die Couscous-Körner überraschend groß – ungewöhnlich. Das sehr weiche Getreide liegt zusammen mit ebenfalls lang gegarten Tomaten, Zwiebeln und Paprika in einer Sauce, die uns stark an die typisch asiatische süße Chilisauce erinnert. Leider finden wir zudem auch nur eine einzige kleine Ananasraute. Überraschenderweise gibt es einige knackige Selleriestücke, die das Schema-F hier durchbrechen. Insgesamt passt die leicht pikante Süße gut zu der schön weichen Süßkartoffel. Dazu gibt es eine frische Salatbeilage mit Kresse.
Service
Ganz lieb und bemüht kümmert sich das junge Personal um die Gäste.
Preise
Für diese Gerichte sind 11,90 und 10,90 Euro zu teuer. Auch die Getränkepreise überraschen: Das Wasser (0,2l) kostet 2 Euro und wird in unetikettierten, offenen Flaschen serviert. Man könnte denken, dass es sich um aufgesprudeltes Leitungswasser handelt – und dafür wäre es zu teuer. Eine Flasche Bier (0,3l) für 3,90 Euro ist ebenfalls hochpreisig. Der günstigste Weißwein (02l) kostet 6,50 Euro.
Fazit
Eine wirklich schöne Location, aber am Mittagsangebot könnte man noch etwas feilen.
Beck‘s Mühle am Wall
Am Wall 212
Täglich 9.30 Uhr bis 22 Uhr
0421 / 64 85 54 44
becksmuehle.de