Ambiente
Der Eintritt in das chinesische Restaurant kommt uns vor wie eine Zeitreise: Wie damals, als wir an der Hand unserer Eltern in die schummrige, dunkelrot-goldene Dimension eines chinesischen Restaurants abgetaucht sind. Exotische Gerüche zwischen samtenen Polstern, massiven Möbeln, Schnitzereien, Spiegel an den Decken und fernöstlichen Klängen. Genau so sieht es aktuell im Peking aus. Und den Gebrauchsspuren nach zu urteilen hat sich hier seit Jahren am Interieur auch nicht viel verändert. Deutlich jüngeren Datums dagegen sind die eingetrockneten Flecken auf der Tischdecke und der Staub auf der Fensterbank.
Essen
Das Hühnerfleisch nach Szechuan Art von der Mittagskarte kostet 6,60 Euro, inklusive Frühlingsrolle. Die heiße, blättrig-knusprig frittierte Vorspeise ist gefüllt mit einem wohlschmeckenden Mix aus Rindfleisch, Sprossen und Kohl – insgesamt allerdings recht ölig. Das auf einer Warmhalteplatte servierte Essen riecht gut und schmeckt auch so. Nur die auf der Karte angekündigte Schärfe fehlt. Ansonsten passt die säuerlich-würzige Sauce bestens zu den zarten Hähnchenfleischwürfeln, den knackigen Wasserkastanien, einigen Zwiebeln, Lauch und Paprika.
Als zweites Gericht möchten wir gerne ein vegetarisches mit Tofu bestellen, das so einfach auf der Karte aber nicht zu finden ist. Viele Angebote beinhalten Tofu und Fleisch. Kein Problem für den netten Kellner und so bekommen wir die Buddhistische Fastenspeise mit Tofu. Ob das Sojaprodukt original dort hineingehört, wissen wir nicht. In der Beschreibung steht nur „zehnerlei Gemüse“. Das Essen kostet ebenfalls 6,60 Euro und wird mit vier kleinen, vegetarischen Frühlingsröllchen vorweg serviert. Auch die schmecken gut, sind aber sparsam gefüllt mit Sprossen, Weißkohl und Möhren. Die Fastenspeise beinhaltet tatsächlich jede Menge Gemüse: Zwiebeln, Lauch, Sprossen, Bambus, Wasserkastanien, Champignons, Weißkohl, Brokkoli (der leider arg verkocht ist) und schwabbelige Tofuscheiben liegen in einer neutralen dunklen Sauce, die gerne würziger hätte sein können. Ebenfalls anbei: eine ordentliche Portion typischer Reis.
Service
Der freundliche Herr in dem Anzug, der bestens zum Interieur passt, hat gute Laune: Die fernöstliche Schlagermusik trällert er jedenfalls fröhlich mit. Zudem ist er sehr bemüht, für uns die passenden Gerichte zu finden.
Preise
Die Gerichte kosten nur 6,60 Euro mit Vorspeise – das muss man erstmal toppen. Auch Getränke sind günstig: ein Wasser (0,25l) kostet 2,30 Euro, ein Bier (0,3l) 2,90 Euro und Wein ab (0,2L) 4,60 Euro.
Fazit
Sehr günstige und ordentliche Mittagsgerichte.
Peking
Hankenstraße 23
Sonntags bis donnerstags 11.30 bis 21 Uhr,
freitags und samstags 11.30 bis 22 Uhr
04 21 / 17 11 43