Die 19-jährige Jana Schnittker hat mit einer Stammzellenspende bereits einer Frau das Leben gerettet. Foto: pv
DKMS

Gesucht: Potentielle Lebensretter

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Jana Schnittker aus Wildeshausen hat Stammzellen gespendet / Typisierung am 16. September

Unter dem Motto „Registriere Dich für Thorsten“ organisiert die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) am Sonnabend, 16. September von 12 bis 16 Uhr eine Typisierungsaktion in Wildeshausen, um Menschen, die dringend eine Stammzellspende benötigen, zu helfen. Einer von ihnen ist Thorsten Wiemeyer. Eine Stammzellenspende könnte sein Leben retten. Die Aktion findet in der Mensa der Realschule an der St.-Peter-Straße 2 statt.

Nach dem ersten Aufruf der Familie (wir berichteten), sich bei der DKMS registrieren zu lassen, meldeten sich Organisationen wie auch Privatleute, die eine Registrierungsaktion organisieren wollten. Seitdem laufen die Vorbereitungen für die Typisierungsaktion auf Hochtouren.

„Beim Verteilen der Plakate und Flyer stellten wir fest, dass viele Menschen überhaupt nicht wissen, wie eine Typisierung von statten geht und wie die Stammzellen bei einer tatsächlichen Spende gewonnen werden“, berichtet Wiemeyers Schwester Melanie Lange.

Lebensretterin Jana Schnittker

Jana Schnittker hat genau das erlebt. Mit 17 Jahren machte sie bei einer Typisierungsaktion mit. „Es wurde einfach etwas Speichel mit einem Wattestäbchen von der Innenseite der Wange genommen. Das wars“, erinnert sich die Wildeshauserin. Das überraschte selbst ihren Vater Dirk Schnittker. „Ich habe mich vor über 30 Jahren registrieren lassen. Da wurde noch Blut abgenommen und ich habe 50 Mark für den Test bezahlt“, erinnert sich der Inhaber der Bäckerei und Konditorei Schnittker. Heute übernimmt die DKMS die Kosten für die Typisierung, die bei 40 Euro pro Test liegen.

Während Dirk Schnittker niemals als Stammzellenspender angefragt wurde, bekam Tochter Jana kurz nach ihrem 18. Geburtstag einen Brief von der DKMS, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie für jemanden als Spenderin infrage komme. Sie stimmte einer Blutentnahme bei ihrem Hausarzt zu. „Als sie mich dann zu einem Gespräch ins Krankenhaus einluden, wurde mir doch etwas mulmig“, gesteht die heute 19-Jährige. Dort erklärte man ihr in Ruhe den weiteren Ablauf. Erst wenn ein Spender nach einer Bedenkzeit zusagt, ist er daran gebunden.

Ablauf der Stammzellen-Entnahme

„Die Knochenmarkspende lief ab wie bei einer Dialyse. Ich war etwa vier Stunden an einem Apparat angeschlossen, der die Stammzellen aus meinem Blut gefiltert hat“, erklärt Schnittker. Weil auf diese Art und Weise genügend Stammzellen gewonnen werden konnten, musste sie nicht einmal operiert werden. Die DKMS habe sich danach in regelmäßigen Abständen nach ihrem Wohlbefinden erkundigt.

„Später habe ich erfahren, dass meine Stammzellen einer Frau aus Bergisch-Gladbach das Leben gerettet haben. Sie hat sich in einem Brief bei mir bedankt“, betont Schnittker. Sie würde es auf jeden Fall immer wieder machen.
Rund zehn bis 15 Minuten sollte man für die Typisierungsaktion einplanen. Personen, die bereits bei der DKMS registriert sind, müssen nicht erneut mitmachen.

Infrage für eine Stammzellenspende kommen Personen zwischen 17 und 55 Jahren. „17-Jährige können sich registrieren lassen und sind dann in der Kartei hinterlegt. Sobald sie 18 werden, kommen sie als Spender infrage“, sagt Lange. Ohnehin verpflichte man sich mit der Registrierung nicht zur Stammzellenspende.

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