Es war abzusehen, dass auch der Rat der Stadt dem Beschluss des Bildungsausschusses folgen und die sukzessive Umwandlung des Lernhauses von einer Oberschule in eine IGS weiter auf den Weg bringen würde. So kam es auch, doch eine Einstimmigkeit, auf die viele im Rat als besonders deutliches Signal nach Hannover gehofft hatten, blieb aus.
Geschwisterregelung sorgt für Aufregung
Dominik Schulte (CDU) führte an, dass man das Grundsatzproblem durch die nun seit mehreren Monaten besprochene Maßnahme nicht lösen könne. Das Problem, das der Politiker anspricht, betrifft die steigende Zahl der Schüler mit Förderbedarf, die sich aktuell zu großen Teilen an der Oberschule Lernhaus am Campus befinden. Auch meinte er, dass die Ergebnisse der Elternumfrage nicht, wie man in der Stadtverwaltung findet, eine eindeutige Sprache sprechen. Vielmehr sähe seine Fraktion eher den Unwillen eines großen Anteils der zukünftig betroffenen Eltern. Außerdem wollte er wissen, warum Fragen, wie etwa der nach einer Geschwisterregelung – Geschwister sollen unabhängig von Schulbezirken die gleiche Schule besuchen können – nicht beantwortet worden waren. Hierauf bezog sich direkt Bürgermeister Torsten Rohde. Die Frage der Geschwisterregelung wurde diskutiert und während einer Sitzung abgelehnt.
Nächster Schritt bis Ende Oktober
Verschiedene Fraktionen äußerten sich zum Grundsatzproblem. Werner Schauer (SPD) meinte, ja, das Problem bestehe. Nun gehe es aber darum, die aktuelle „Misere“ zu lösen. Brigitte Neuner-Krämer (Grüne) stimmte Schauer zu und fragte in Richtung der CDU und der Linken, die angekündigt hatten, sich enthalten zu wollen: „Wo sind denn eure Vorschläge?“ Nach einer Beratungspause änderten die Linken ihre Meinung unter der Voraussetzung, dass man das Grundsatzproblem weiter behandele. Der Vorschlag, die Oberschule Lernhaus am Campus zum Schuljahr 2024/25 aufzuheben und sukzessive auslaufen zu lassen, sowie stattdessen eine zweite IGS aufzubauen, wurde angenommen. Die CDU-Fraktion stimmte geschlossen dagegen. Nun sind die entsprechenden Anträge beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) in Lüneburg bis zum Ende Oktober zu stellen.