Gutes Essen, gute Stimmung - und gelernt wird nebenbei auch noch: Die Mitstreiter des Projekts „Lichtergrenze“ in der Küche der Theaterkantine. Diese Woche kochte sogar Ex-Werderprofi Nelson Valdez (2.v.l.) mit.Foto: Schlie Gutes Essen, gute Stimmung - und gelernt wird nebenbei auch noch: Die Mitstreiter des Projekts „Lichtergrenze“ in der Küche der Theaterkantine. Diese Woche kochte sogar Ex-Werderprofi Nelson Valdez (2.v.l.) mit. Foto: Schlie
Theater-Kantine

Und „Normalo-Essen“ gibt‘s auch

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Kultur-Kantine im Bremer Theater für alle geöffnet. Ein Projekt in Kooperation mit dem Bürgerzentrum Neue Vahr

Dass das Bremer Theater nicht nur eine Anlaufstelle für gute Unterhaltung ist, versteht sich von selbst. Dass es darüber hinaus nun auch noch in kulinarischer Hinsicht von sich Reden machen will, hört sich neu an.

Ist es aber nicht. Schon vor Corona war die Kantine des Hauses am Goetheplatz auch für die Allgemeinheit zugänglich – nur war das kaum bekannt oder ist in Vergessenheit geraten. Das soll sich jetzt ändern: Zusammen mit dem Bürgerzentrum Neue Vahr hat das Theater das Projekt „Lichtgrenze“ ins Leben gerufen.

Die Kultur-Kantine soll fortan Menschen niederschwellig für die Arbeit in der Gastronomie qualifizieren und gleichzeitig helfen, die deutsche Sprachkompetenz zu verbessern, da die meisten der dort Arbeitenden Flucht- oder Migrationserfahrungen haben.

Essen und Integration – das Konzept funktioniert. „Wir sind erst seit sechs Wochen hier, aber es läuft schon sehr gut“, sagt Saher Khanaqa-Kükelhahn vom Bürgerzentrum Vahr. Und das nicht nur, weil die Schauspieler, Tänzer, Sänger und Musiker froh sind über das neue Angebot. Auch, weil es den gewünschten Effekt für die Angestellten hat. „Sprache lernen und Arbeiten, das geht Hand in Hand. Und viel einfacher als in der Schule“, sagt Khanaqa-Kükelhahn.

Den vier bis fünf festen Mitarbeitern, darunter einem gelernten Koch, sollen bis Ende des Jahres insgesamt sechs Praktikanten für ein halbes Jahr an die Seite gestellt werden. „Neben der Sprache geht es auch darum, Menschen mit Flüchtlingshintergrund da einzusetzen, wo sie gebraucht werden“, sagt Swantje Markus, Geschäftsführerin im Theater Bremen. Der Gastronomie komme das über kurz oder lang ebenfalls zu Gute, schließlich herrsche auch dort Fachkräftemangel.

Täglich frisch gebackenes Brot mit verschiedenen Dips, Frühstück mit „German Stullen“ und ein täglich wechselndes Mittagsangebot stehen auf der Karte. Neben einem monatlichen Themenschwerpunkt (im Oktober gibt es südamerikanische Gerichte) werden auch sogenanntes „Normalo-Essen“, also übliche Kantinengerichte, angeboten.

In dieser Woche kochte sogar ein Stargast mit – der ehemalige Werder-Profi Nelson Valdez bereitete die Sopa Paraguaya zu. Für Khanaqa-Kükelhahn ist er „ein super Vorbild“. Denn zusammen mit der Florian Wellmann Stiftung betreibt er bereits eine Suppenküche in seinem Heimtdorf in Paraguay, in Planung ist auch der Bau einer Schule.

„Lichtgrenze“ finanziert sich durch Projektmittel und ist erstmal auf ein Jahr befristet. Neben dem Essen sind zusätzlich kulturelle Angebote wie Kochabende, Sprachtandems, Lesungen und Diskussionen geplant.

Zu der Kantine gelangt man durch die Bühnenpforte auf der Rückseite des Theaters. Einfach kurz beim Pförtner melden und der weist den Weg. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags 8  bis  15.30 Uhr sowie 17  bis  20 Uhr, samstags 9.30  bis 15 Uhr sowie 17 bis  20 Uhr und sonntags von 17  bis  20 Uhr. Mehr Infos gibt es in Kürze unter theaterbremen.de.

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