Oktober heißt „Ischa Freimaak“ und Freimarkt heißt Party im Hansezelt mit den Festzelt-Stars. Traditionell am ersten Montagabend der fünften Jahreszeit. Auch in diesem Jahr feierten Stars der Achtziger, Neunziger und der Gegenwart mit Freimarkt-Besuchern und VIPs im Zelt von Klaus Renoldi. Präsentiert wurde das Ganze von Weser Report und Antenne Niedersachsen.
Auf der Bühne gaben sich die Schlager-Stars das Mikro in die Hand: Achim Petry, der sowohl mit Liedern seines Vaters Wolfgang Petry als auch mit eigenen Songs auftrat, übernahm das Aufwärmen.
Mit Liedern wie „Weiß der Geier“, „Wahnsinn“ und „Du bist ein Wunder“ hatte er die Gäste schnell auf Betriebstemperatur. Über seine Setliste entscheidet er so: „Sun Tzu schrieb: ‚Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt‘. Bei mir ist es: ‚Keine Setliste überlebt den ersten Feindkontakt‘“, sagt der 49-Jährige. Seine Botschaft des Abends.
Passion Fruit statt Weather Girl
Als nächstes war Markus als Vertreter der Neuen Deutschen Welle an der Reihe. „Ich bin heute mit dabei, denn ich will Spaß“, sagt der 64-jährige Hesse. „Bremen kenne ich gut, früher habe ich in der Lila Eule Party gemacht“.
Seine Frau Yvonne König begleitete ihn bei den Liedern „Codo (ich düse, düse im Sauseschritt)“, „Major Tom“, Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ und „König von Deutschland“. „Nach der Winterpause komme ich mit neuen Songs. 2024 wird auch die ‚Ich will Spaß-Show‘ laufen, sagt Markus. Dann sollen Kai Sturm, die Band UKW, Ryan Paris und Alexander Kerbst mit auf Tour gehen. „Ich freue mich auf den Freimarkt, denn die Bremer sind ein tolles Publikum.“
Frank Neuenfels moderierte nicht nur die Show, sondern sang auch noch selbst. Der 54-Jährige kennt die Menschen des Freimarkts und ihre musikalischen Vorlieben. „Ich war sechs oder sieben Jahre DJ, immer sonntags im Frühschoppen der ‚Mushrooms‘“, sagt er. Sein erstes Bundesligatrikot war von Werder Bremen. „Und zwar der mit dem Schriftzug ‚Olympia‘“, sagt Neuenfels. Er vergleicht den Bremer Freimarkt mit dem Oktoberfest. „Für mich als gebürtiger Dortmunder ist der Bremer Freimarkt das Oktoberfest des Nordens“.
Die angekündigte Ingrid Arthur (Ex-Weather-Girl) konnte aufgrund von Flugverspätungen in New York, nicht rechtzeitig im Hansezelt sein. Für sie sprang Leticia Spormann, die Originalstimme von Passion Fruit, in die Bresche.
Nachdem Olaf Henning sein Lasso wieder eingepackt hatte, übernahm Almklausi zum großen Finale. Wer bis dahin noch im Sitzen gefeiert hatte, sprang spätestens bei „Mama Laudaaa“ auf die Bänke.
Prominenz gab es natürlich nicht nur auf der Bühne, sondern auch reichlich davor. Ex-Werder Torwart Tim Wiese war zu sehen und kommentierte: „Bremen ist geil. Bremen ist kult. Ich liebe es hier zu sein, weil das hier ist Bremen“.
Finanzsenator und Bürgermeister Björn Fecker (Grüne) hat eine klare Meinung zum Freimarkt: „Der Freimarkt ist Bremens fünfte Jahreszeit. Es ist ein super Aushängeschild für die Stadt“. Für einen bekennenden Schlagerfan wie ihn sind die Festzeltstars fast schon eine Pflichtveranstaltung.
Olaf Borgelt (Klaus & Klaus) verriet im Gespräch mit Fecker, dass er sich bei der Europa-Wahl im kommenden Jahr von der CDU als Kandidat aufstellen lassen möchte. Dass die Chancen, ein Mandat zu erringen, nach eigener Einschätzung eher gering sein dürften, stört ihn nicht. Eigentlich hat Borgelt („Ich bin der verrücktester Politiker Bremens“) ein anderes Ziel vor Augen: 2027 möchte er gerne in die Bürgerschaft einziehen.
„Der Freimarkt ist und bleibt der Party Wahnsinn im Norden“, freute sich Festzelt-Stars-Organisator Bernd Schwochert über eine gelungene Veranstaltung. Für den Bundesligaschiedsrichter Sven Jablonski steht fest: „Bremen ist eine kleine Stadt, dafür aber die geilste!“