Trotz einer sehr ordentlichen Vorstellung bei Borussia Dortmund bleibt Werder in der laufenden Saison auswärts ohne jeglichen Punktgewinn. Ein Treffer des gebürtigen Bremers Julian Brandt (67.) genügte dem BVB, um zumindest für eine Nacht die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga zu übernehmen.
„Es ist schwer, das Ergebnis auszuklammern, weil wir über 90 Minuten gut verteidigt haben. Leider haben wir ein paar Kontergelegenheiten nicht so gut ausgespielt, sonst wäre vielleicht mehr drin gewesen“, sagte Ole Werner nach dem Spiel.
Ohne Stark, Pieper und Pavlenka
Der Werder-Trainer musste erneut auf Amos Pieper und Niklas Stark verzichten. Zudem fiel auch noch Torwart Jiri Pavlenka verletzt aus. So bildeten Milos Veljkovic, Kapitän Marco Friedl und Anthony Jung die Innenverteidigung. Überraschendes präsentierte Werner in der Offensive. Die zuletzt kaum berücksichtigten Dawid Kownacki und Leonardo Bittencourt standen in der Startelf. Kownacki als Sturmpartner von Marvin Ducksch, Leonardo Bittencourt als Achter neben Romano Schmid. Die defensive Rolle im zentralen Mittelfeld übernahm Jens Stage.
Die Bremer hatten zunächst große Mühe ins Spiel zu kommen. in den ersten zehn Minuten gelang es kaum, den Ball mal länger als über zwei Stationen in den eigenen Reihen zu halten. Malen (6.) prüfte Michael Zetterer von Strafraumgrenze. Wolf köpfte nach Brandt-Ecke knapp am langen Eck vorbei (7.).
Werder-Chancen bleiben Mangelware
Danach fand Werder mehr Sicherheit und kombinierte sich aus dem Dortmunder Pressing heraus. Eigene Chancen blieben aber Mangelware. Der einzige Abschluss des ganz in Weiß angetretenen Werner-Teams resultierte aus einem Eckball, den Marvin Ducksch auf den Kopf von Leonardo Bittencourt zirkelte.
Ein Schuss von Ryerson noch, den Zetterer aus dem bedrohten Eck fischte (23.). Reus, der nach Bremer Ballverlust im Aufbau das lange Eck nur um Zentimeter verfehlte (32.) und Malen, der aus spitzem Winkel den Pfosten des Bremer Tores traf (45.), markierten weitere gute Chancen für die Gastgeber.
Die Statistiker bewerteten die zu erwartenden Tore zur Halbzeit mit 0,92 zu 0,07 zu Gunsten der Dortmunder. Damit dürften sie nicht sehr weit von der Wahrheit entfernt gewesen sein.
Nach vorne fehlt die Präzision
Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild kaum. Werder verteidigte als Mannschaft engagiert und aufmerksam. Allerdings fehlte nach Balleroberungen vielfach die Präzision, um das BVB-Tor ernsthaft gefährden zu können.
Doch dann verlor Mitchell Weiser Dortmunds Brandt für einen Moment aus den Augen. Der lief im Rücken der Abwehr zur Mitte, wurde von Can, der von Jens Stage nicht attackiert wurde, punktgenau bedient und traf zum 1:0 (67.).
Njinmah scheitert an Kobel
Werder musste jetzt mehr riskieren. Dortmund ließ einige Kontergelegenheiten aus. Der eingewechselte Njinmah versuchte es aus spitzem Winkel, doch Kobel war auf dem Posten (82.).
Werder: Zetterer – Veljkovic, Friedl, Jung (87. Borré) – Weiser, Schmid (81. Woltemade), Stage, Bittencourt (69. Lynen), Deman – Ducksch, Kownacki (69. Njinmah)