In den vergangenen 30 Jahren ist die Gesamtmasse der Insekten um 76 Prozent zurückgegangen. Und das betrifft nicht nur die Wildbiene. Doch jeder kann etwas tun, um einen Beitrag zum Insektenschutz zu leisten. Auch Unternehmen. Die Ausstellung „Außenstelle Natur – Firmengelände naturnah gestalten“ des Umweltzentrums Hannover zeigt auf 13 Bannern, welche Möglichkeiten Betriebe auf ihrem Areal haben. Seit Februar tourt die Ausstellung durch Deutschland und macht derzeit im Lichthof des Ganderkeseer Rathauses Station.
Blühfläche als Insekten-Paradies
Die Firma Schmalriede-Zink weiß bereits, wie es geht. Vor drei Jahren wurde mit Unterstützung der Gemeinde Ganderkesee auf 12.000 Quadratmetern des Betriebsgeländes an der Handelsstraße eine Blühfläche angelegt. Dort sorgen unter anderem Schafgarbe, Leimkraut, Hornklee und Klatschmohn für ein farbenfrohes Insekten-Paradies. Die Pflege ist leicht. „Nur einmal im Jahr muss gemulcht werden. Das kostet 800 Euro“, so Geschäftsführer Patrik Schmalriede bei der Ausstellungseröffnung am vergangenen Mittwoch. Das Mulchen, eine Bodenabdeckung aus organischem Material, übernimmt ein Landwirt. Alle Pflanzen würden gut durchkommen. „Die Insekten freuen sich über jede Blüte“, weiß Schmalriede.
Ziel der Wanderausstellung ist es, die Besucher auf das spannende und vielfältige Thema der naturnahen Gestaltung von Firmengeländen aufmerksam zu machen. Gemeint ist damit eine Anpassung der Bepflanzung und Außengestaltung allgemein an die Bedürfnisse der Tierwelt, sodass Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel und Co. einen Lebensraum finden können. Elemente einer naturnahen Gestaltung sind neben einer Blühfläche beispielsweise Totholz, fruchttragende Sträucher, ein Teich oder „wilde Ecken“ mit Brennnesseln Laub, verblühten Samenständen und Reisighaufen.
Das RUZ als Inspirationsquelle
„Insekten sind für unser Ökosystem von unschätzbarem Wert, die Zahlen zum Rückgang alarmierend“, erklärte Ganderkesees Bürgermeister Ralf Wessel, der die Ausstellung als einen „Impuls für Unternehmen“ bezeichnete. Die Gemeinde investiere seit Jahren in Blühflächen und wolle dies auch in Zukunft tun. Als Inspirationsquelle verwies er zudem auf den Insektenschutz-Schaugarten beim Regionalen Umweltbildungszentrum Hollen, der veranschaulicht, wie ein Außengelände naturnah und insektenfreundlich hergerichtet werden kann.
Die Ausstellung „Außenstelle Natur – Firmengelände naturnah gestalten“ können Interessierte noch bis Freitag, 13. Oktober, während der Öffnungszeiten des Rathauses Ganderkesee kostenfrei besuchen. Weitere Infos gibt es auf aussenstellenatur.de.