Peer Beyersdorff, Geschäftsführer des BZNB, Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetags, Michael Aldick, Leiter der Stabstelle Digitalisierung im niedersächsischen Wirtschaftsministerium und Landrat Bernd Lütjen (von links). Foto: Roskamp
Breitband

Von Brücken und Netzen

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Erneute Diskussion über den Glasfaserausbau / Rechtfertigung für geänderte Prioritäten des Landes

Erneuten Raum zur Diskussion über das Thema des Internetausbaus bot der Breitbandgipfel am vergangenen Mittwoch. Wie die Breitbandmesse kurz zuvor fand auch dieser in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck statt. Eingangs thematisierten Landrat Bernd Lütjen, Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetags, Peer Beyersdorff, Geschäftsführer des Breitbandzentrums Niedersachsen-Bremen (BZNB) und Michael Aldick, Leiter der Stabstelle Digitalisierung im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, erneut das Aus der Förderung des Breitbandausbaus seitens des Landes.

„Wir haben schon einen guten Stand und den eigenwirtschaftlichen Ausbau begrüßen wir“, so Lütjen. Aber, fügte er an, wie man die restlichen Bürger unterstützen könnte, bewege die Kreisverwaltung. Immerhin bauen die Deutsche Glasfaser und andere Anbieter nur dort die Infrastruktur für ein schnelleres Internet eigenwirtschaftlich aus, wo es sich auch lohnt. Sogenannte „graue Flecken“ bleiben auf der Strecke. Das beinhaltet etwa besonders kleine Siedlungen oder lange, dünn besiedelte Straßen.

„Die Förderung war richtig“, bestätigte auch Aldick. Jedoch müsse die Landesregierung an viele Themen denken und habe nun Prioritäten gesetzt. „Brücken saniert sonst niemand“, nannte er ein Beispiel.

„Wir brauchen einheitliche Lebensverhältnisse“, hielt Arning dagegen. Lücken in der Versorgung könne man nur mit Förderung schließen, das Aus der Förderung nannte er daher „hochgefährlich“ und „kontraproduktiv“. Es werde sich zeigen, ob die Kommunen in der Lage sein würden, dies aufzufangen, gleichzeitig äußerte Arning Pessimismus. Das Land müsse seine Prioritäten erneut neu setzen und in Probleme der Infrastruktur investieren.

Beyersdorff benannte, dass man das erste Ziel der Regierung, einen Glasfaserausbau von 50 Prozent bis 2025, in Niedersachsen bequem erreichen werde. „Die aktuelle Zeit ist rasant“, sagte er und benannte Auswirkungen wie die Zinswende, steigende Baupreise und mehr als einige der Ursachen der aktuell diskutierten Herausforderungen in Sachen Ausbau der Infrastruktur. Es gelte, Wege zu Kostensenkung zu finden. Für das Ziel des Bundes, bis 2030 100 Prozent der Haushalte an das Glasfasernetz anzuschließen, pflichtete Beyersdorff Arning bei. „Das Land muss da mehr machen.“

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