Energie sparen ist auch in diesem Winter angesagt. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch noch das Klima. Foto: Pixabay Energie sparen ist auch in diesem Winter angesagt. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch noch das Klima. Foto: Pixabay
Verbrauch

Noch keine Entwarnung

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Ob das Heizen in diesem Winter wieder teuer wird, hängt von vielen Faktoren ab

Mit einer Preisbremse hat die Bundesregierung im vergangenen Winter versucht, die Bürgerinnen und Bürger bei den Energiepreisen zu entlasten.

„Wie es in diesem Winter aussieht, ist noch nicht klar“, betont Inse Ewen, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Bremen. „Momentan laufe die Gaspreisbremse bis Ende des Jahres. Es steht zur Diskussion, dass sie bis April verlängert werden soll, aber das ist noch unklar“, so die Expertin.

Auch die Mehrwertsteuer könne ab dem 1. Januar 2024 statt 7 wieder 19 Prozent betragen und die CO2-Bepreisung könne sich ebenfalls auf die Preise auswirken. „Das sind alles Faktoren, die wir noch nicht vorhersagen können“, so Ewen.

Sie vermutet aber, dass viele Gasanbieter ihre Preise zum 1. Januar anpassen werden. „Grundversorger müssen Preisänderungen jedoch mindestens sechs Wochen vorher bekannt geben, andere Anbieter vier Wochen vorher.

Das bedeutet, dass wir es bei der SWB Mitte und sonst Ende November erfahren, wie sich die Preise entwickeln werden“, erklärt die Expertin. „Wir sind noch am Rechnen“ sagt SWB-Sprecherin Angela Dittmer. „Die Preise hängen vor allem von Entscheidungen der Bundesregierung ab.“

Preise vergleichen lohnt

Viele Bremerinnen und Bremer haben 2023 ihre Anbieter gewechselt und somit häufig eine Preisgarantie für ein oder zwei Jahre. „Die sechs bis acht Cent, die wir vor der Energiekrise hatten, werden wir allerdings diesen Winter auf keinen Fall wieder erreichen“, sagt Ewen. Allerdings seien Gas und Strom auch Handelswaren, bei denen Preise sich tagesaktuell entwickeln.

„Bei Grundversorgern ist es allerdings so, dass sie schon weit im Voraus einkaufen, vielleicht für einen höheren Preis. Da lohnt es sich, Preise zu vergleichen“, rät die Expertin.

Ronald Rose, Geschäftsführer vom Bremer Mineralölhandel, sieht bei Gas nicht so eine Drucksituation wie im vergangenen Jahr. „Die Speicher sind gut gefüllt, aber wenn es über Wochen kalt wird, müssen wir noch mal kreativ werden.“ Eine unbekannte Variable sei der Nah-Ost-Konflikt. „Dort gibt es viel Öl und auch Gas und die Situation dort ist sehr angespannt“, warnt Rose.

Eine Entwarnung für diesen Winter kann auch Ewen noch nicht geben: „Wir sind auf jeden Fall besser vorbereitet als letztes Jahr und wissen, wo wir Gas herbekommen.“ Deswegen empfiehlt die Energieberaterin, trotzdem weiter Gas zu sparen, denn die Preise könnten noch mal steigen.

 Härtefallfonds in Anspruch nehmen

„Und jede gesparte Kilowattstunde schützt nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima.“ Wer unsicher ist, könne auch noch zur kostenlosen Energieberatung kommen. Zudem gibt es auch Online-Energiespar-Vorträge der Verbraucherzentrale, der nächste am 7. November. Anmelden kann man sich unter verbraucherzentrale-bremen.de.

Haushalte im Land Bremen, die wegen gestiegener Energiepreise mit der Sperrung der Strom-, Gas- oder Wasserzufuhr rechnen müssen, können ab sofort Zahlungen aus dem erweiterten Härtefallfonds in Anspruch nehmen. „Der Fonds greift, wenn eine Strom-, Gas- oder Wassersperre angekündigt oder bereits umgesetzt ist. In seiner erweiterten Form ist er ausdrücklich für Haushalte gedacht, die keine Transferleistungen beziehen“, so Bernd Schneider, Sprecher des Sozialressorts.

Die Regelung ist an Einkommens- und Barvermögensgrenzen gebunden. Die Leistungen werden bei der Verbraucherzentrale Bremen, online, oder direkt in den Beratungsstellen beantragt, die die Abwicklung übernehmen und darüber hinaus Energieberatungen anbahnen können. Der erweiterte Härtefallfonds soll auch im Jahr 2024 weitergeführt werden.

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